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Nach tödlichem Angriff: Melderegister soll Leben retten

Nachdem ein Mitarbeiter der Kölner Stadtverwaltung bei einem Außentermin getötet worden war, planten Oberbürgermeisterin Henriette Reker und die Stadtverwaltung ein neuartiges Melderegister, um solche Fälle künftig zu verhindern.

(Symbolfoto: nex24)
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Nachdem ein Mitarbeiter der Kölner Stadtverwaltung bei einem Außentermin getötet worden war, planten Oberbürgermeisterin Henriette Reker und die Stadtverwaltung ein neuartiges Melderegister, um solche Fälle künftig zu verhindern. Jetzt ist das Register einsatzbereit. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Es heißt „Zemag“ und soll Leben retten. Zumindest aber sollen städtische Mitarbeiter künftig vor Verletzungen und gefährlichen Situationen bewahrt werden. Das „Zentrale Melde- und Auskunftssystem bei Gefährdungen von Mitarbeitern“ ist nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ die Antwort der Stadt auf den tödlichen Messerangriff eines mutmaßlich psychisch kranken Mannes.

Der hatte vor vier Monaten in Dünnwald einen Mitarbeiter der Stadtkämmerei getötet, der ihn zuhause aufgesucht hatte, um Schulden bei ihm einzutreiben. Kurz nach der Tat hatte Reker angekündigt, ein internes und ämterübergreifendes Meldesystem einführen zu wollen, um solche Vorfälle künftig zu verhindern. „Zemag“ sei nun „eine weitere Maßnahme zur Erhöhung der Mitarbeitersicherheit“, sagte Reker.

Stadtdirektor Stephan Keller betont, das System ergänze bereits bestehende Vorkehrungen wie die Besuchersteuerung, Sicherheitsschulungen oder Abfragen bei der Polizei. Hätte es ein System wie „Zemag“ schon gegeben, hätte sich der getötete Außendienstler vor seinem Einsatz in Dünnwald informieren können, ob der betreffende Schuldner in der Vergangenheit bereits aggressiv oder handgreiflich gegenüber Mitarbeitern der Stadt geworden war.

In diesem Fall wäre der Kämmereimitarbeiter fündig geworden: Der mutmaßliche Täter aus Dünnwald hatte Monate vor der tödlichen Attacke mit einem Schraubendreher einen psychiatrischen Sachverständigen und eine Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes angegriffen. Der Außendienstler wäre gewarnt gewesen und hätte zum Beispiel die Polizei um Begleitung bei dem Hausbesuch bitten können. „Zemag“ ist eine Datenbank, in die sämtliche Mitarbeiter der Stadt Köln Informationen über gefährlich verlaufene Einsätze und mutmaßlich gefährliche Personen einspeisen können.

Erfasst werden sollen solche Ereignisse, bei denen das Gegenüber mindestens mit einer Sachbeschädigung, mit Bedrohung, körperlicher Gewalt oder Nötigung aufgefallen ist. Ausschließlich verbal aggressives Verhalten, eine Beleidigung etwa, oder schlicht distanzloses Verhalten wie Duzen liegen dagegen unterhalb der Eintragungsschwelle und werden somit nicht eigens erfasst. Vorgesetzte sollen die Eingaben ihrer Mitarbeiter prüfen, um einerseits informiert zu sein über die jeweiligen Vorfälle, um aber andererseits auch das Meldesystem vor leichtfertiger Nutzung zu schützen.

Das bei der Stadtverwaltung angesiedelte Zentrum für Kriminalprävention und Sicherheit ist für die Qualitätssicherung verantwortlich. Die Datenschutzrichtlinien würden streng beachtet, heißt es. Zugriff auf die „Zemag“-Daten haben alle Mitarbeiter von Ämtern mit Kundenkontakt.