Istanbul (nex) – Die Türkische Lira fiel in der Türkei am Montagmorgen in den frühen Handelsstunden auf 7,0786 und erreichte im Verhältnis zum Euro somit ein Rekordtief.
Zuletzt lag der Wert der Lira im September 2018 mit 7,1528€ niedriger als heute.
Im Verhältnis zum US-Dollar fiel die türkische Lira von 6,0898 am gestrigen Sonntag auf bis zu 6,20 am Montag.
Experten sehen unter anderem die Grenzöffnung für einen Grund des Wertverlustes. Des Weiteren wird die fünfte Zinssenkung der türkischen Notenbank binnen weniger Monate genannt. Der Leitzins liegt jetzt noch deutlicher als vorher unterhalb der Inflationsrate in der Türkei. Dies drücke gegen die türkische Lira. Auch der Coronavirus wird als grundsätzliches Problem für die Lira genannt.
Seitdem sich die Lage in Italien, aber auch im Iran und in Südkorea weiter verschärft, steige die Angst vor dem Coronavirus und seinen Auswirkungen wieder stark an. Das verursache am Devisenmarkt einen grundsätzlichen Sog hin zu großen „vermeintlich“ sicheren Währungen. So leide aktuell auch die türkische Lira.
Das Finanzportal Finanzmarktwelt nennt als weiteren Grund zudem die Veröffentlichung der offiziellen türkischen Statistikbehörde Turkstat. Für das Gesamtjahr 2019 wurden die Baugenehmigungen veröffentlicht. Im Vergleich zu 2018 sind die Baugenehmigungen für Wohnungen dramatisch eingebrochen, und zwar um 53,9% (hier die Details). Das zeige, dass es in der Türkei wirtschaftliche Verwerfungen gibt. Als diese Daten veröffentlicht wurden, habe die Lira einen weiteren Abwertungsschub erlebt.