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Wer wird Millionär
Neuer Millionär: Der Kölner Ronald Tenholte gewinnt 1 Million Euro bei Günther Jauch

Gute Vorbereitung, einfach mal auf Risiko spielen und Glück haben: Der Kölner Ronald Tenholte (35, Besitzer einer Saft- & Smoothiebar) konnte diese drei Dinge bei "Wer wird Millionär?" auf sich vereinen. Am Dienstagabend wurde er neuer Millionär bei Günther Jauch. Mit der Million will er endlich seine Verlobte heiraten, ein Elektroauto kaufen und auf jeden Fall seine Saftbar "Kaltpresse" in der Kölner Südstadt weiterbetreiben.

Günther Jauch (Screenshot/RTL)
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Köln – Gute Vorbereitung, einfach mal auf Risiko spielen und Glück haben: Der Kölner Ronald Tenholte (35, Besitzer einer Saft- & Smoothiebar) konnte diese drei Dinge bei „Wer wird Millionär?“ auf sich vereinen. Am Dienstagabend wurde er neuer Millionär bei Günther Jauch. Mit der Million will er endlich seine Verlobte heiraten, ein Elektroauto kaufen und auf jeden Fall seine Saftbar „Kaltpresse“ in der Kölner Südstadt weiterbetreiben.

Ronald Tenholte spielte bei RTL wagemutig, risikofreudig und voll auf Sieg. Günther Jauch: „Nach außen hin wirkt er absolut kühl, hat sich vorbereitet auf die Sendung, sagt kein Wort mehr als eigentlich nötig wäre, ist gleichzeitig mutig und hat ein Bauchgefühl…“ Dazu hatte der Kölner auch noch Glück. Die Millionenfrage: „Die klassische, genormte Europalette EPAL 1 besteht aus 78 Nägeln, neun Klötzen und insgesamt wie vielen Brettern?“ A: neun, B: zehn, C: elf, D: zwölf (richtige Antwort C).

Ronald Tenholte verzichtet vorerst auf die Antwortmöglichen und rätselt. Ronald Tenholte: „Kann ich einmal nachdenken, bevor die Lösung kommt?“ Günther Jauch: „Ist nicht dumm. Er überlegt sich vorher, wie viel das wohl sein könnte… und guckt dann, ob das irgendwie mit den Antworten zusammenpasst.“

Ronald Tenholte: „Ich bekomme Waren auf Europaletten angeliefert. Die lade ich selber ab.“ Der Saftbar-Besitzer rätselt über Europaletten, schätzt irgendwas zwischen acht und elf Brettern und bittet schließlich um die Antworten. Ronald Tenholte: „Zwölf kann ich ausschließen.“ Günther Jauch gibt Raum und Zeit. Ronald Tenholte: „Ich tendiere zu elf.“ Er atmet tief durch und zählt in Gedanken nochmals die Anzahl der Bretter. „Es sind definitiv zehn oder elf. Ich glaube, es sind elf… Ich habe mit Sicherheit 300 Palletten in meinem Leben entladen.“

Und weiter: „Ich mache es. Wenn es elf sind, dann werde ich es mir bis zum Rest meines Lebens nicht verzeihen. Elf, elf, elf!“ Absolute Ruhe im Studio. Günther Jauch: „Die richtige Antwort ist elf!“ Jubelstürme im Publikum, Umarmung mit Günther Jauch und Glitzerregen. Günther Jauch: „Wahnsinn, super gemacht!“ Schließlich wird eine Europalette ins Studio gebracht und die Bretter werden gezählt. Günther Jauch: „Die Europalette ist in der Million mit drin.“

Dann ruft Günther Jauch noch die Verlobte von Ronald Tenholte, Nora Boeckler (39, Schauspielerin und Komikerin), an. Die beiden Verlobten geben sich telefonisch ein Eheversprechen und Günther Jauch verrät den Millionengewinn. Jubelgeschrei am Telefon und unglaublicher Applaus im Studio. Günther Jauch: „Mehr geht nicht heute Abend.“

Ronald Tenholte ist der zehnte reguläre Millionär (ohne Promi- und sonstige Specials – inklusive aller Specials sind es sogar 16 Millionäre). Der letzte reguläre Millionengewinn liegt fast fünf Jahre zurück. Am 7. Dezember 2015 beantwortete der Doktorand und Eventveranstalter Leon Windscheid alle 15 Fragen richtig.

Ronald Tenholte spielte nur mit drei Jokern. Seinen ersten Joker (Publikum) setzte er erst bei der 64.000-Euro-Frage. Im Interview spricht der neue Millionär über seinen großen Auftritt.

Sie haben gerade eine Million Euro gewonnen! Wie fühlt sich das an?

„Das ist schwer in Worte zu fassen. Es gehen einem so viele Sachen durch den Kopf, das muss man erst mal alles sortieren. Natürlich bin ich total erleichtert und es herrscht ein extremer Überschuss an jeglichen Glückshormonen.“

Was machen Sie mit der Million?

„Die Hochzeit mit meiner Verlobten Nora steht an. So ein Gewinn nimmt natürlich ein bisschen Druck raus, weil man weiß, man hat jetzt finanzielle Mittel. Unser größter Wunsch wäre es, in den Bergen zu heiraten, weil wir wirklich Wald-, Wiesen- und Bergekinder sind. Dafür wird ein Teil dieses Gewinns verwendet. Und danach muss ich einfach mal schauen was ansteht. Ich denke, ich werde mir auch eine Belohnung gönnen. Ein Elektroauto spielt da bei mir im Kopf eine große Rolle.“

Was war Ihr Erfolgsrezept?

„Ich glaube, bei mir haben mehrere Punkte gut zusammengespielt. Zum einen habe ich mich richtig gut vorbereitet. Seit ich wusste, dass ich zur Sendung eingeladen werde, habe ich wirklich jeden Tag Quiz gespielt, um mir möglichst viel Wissen anzueignen, aber auch, um eine gewisse Routine zu bekommen und mich selbst kennenzulernen. Es war für mich ein riesen Zugewinn, zu wissen, dass eine erste Intuition oft ein starker Indikator für eine richtige Antwort ist.

Also, Punkt Nummer eins: Gute Vorbereitung. Punkt Nummer zwei: Einfach mal auf Risiko spielen. Das entspricht allerdings auch meinem Naturell. Für mich war es wichtig, die 16.000 Euro-Hürde zu schaffen und zu wissen, ich gehe nicht mit leeren Händen nachhause, auch wenn danach etwas schiefgeht. Mit den 16.000 Euro hatte ich eine gewisse Absicherung und konnte risikobereit sein. Und zuletzt ist ein ganz wichtiger Faktor auch einfach Glück. Es gab einige Fragen, die mir sehr entgegen kamen. Zum Beispiel die allerletzte Frage zu Europaletten. Denen begegne ich fast jeden Tag bei mir im Laden, weil unsere Waren auf Europaletten geliefert werden – Das war einfach Glück.“

Wie lange haben Sie sich denn vorbereitet?

„2016 und 2018 war ich schon mal in der Auswahlrunde bei WWM, habe es aber nicht auf den Stuhl geschafft. Schon damals habe ich mich jeweils drei bis vier Wochen lang jeden Tag vorbereitet. Und auch dieses Mal habe ich mich sofort nach der Einladung zu WWM in die Vorbereitung gestürzt und mir einen Lernplan ausgearbeitet. Jeden Tag habe ich im Schnitt drei bis vier Stunden geübt, trainiert und gelernt, sieben Tage die Woche. Vor allem die Auswahlrunde, in der es darum geht, möglichst schnell und sicher zu antworten, fordert einfach Vorbereitung. Gerade dafür habe ich die App von WWM durchgespielt bis die Finger geblutet haben. Aber ich lerne für mein Leben gerne, deshalb hat mir die Vorbereitungszeit auch total viel Spaß gemacht.“

Werden Sie Ihre Saftbar weiter betreiben?

„Auf jeden Fall! Das ist mein Baby, das ich über mehr als fünf Jahre großgezogen habe und das will ich natürlich nicht von heute auf morgen liegen lassen. Ich habe dort super Leute um mich herum – unsere Mitarbeiter und unsere Kunden – und deshalb werde ich den Laden auf jeden Fall weiter betreiben. Ob sich irgendetwas ändern wird, kann ich jetzt noch nicht sagen, aber es ist nicht nur ein Job für mich, sondern wirklich eine Herzensangelegenheit.“

Wie fanden Sie Günther Jauch?

„Ich fand es sehr angenehm und mir hat es sehr, sehr viel Spaß gemacht, auf dem Stuhl zu sitzen. Man befindet sich natürlich gewissermaßen in einer Blase, vor allem wenn es um höhere Summen geht, versucht man sich sehr zu konzentrieren. Aber die Gespräche mit Herrn Jauch haben alles sehr viel angenehmer und leichter gemacht. Ich kann nur jedem ans Herz legen, sich auch zu bewerben und einen Abend gegenüber von Herrn Jauch zu erleben.“

Sie leiden unter Prosopagnosie – Was ist das?

„Das bedeutet, dass man sich keine Gesichter merken kann. Bei mir wurde es Gott sei Dank nicht klinisch festgestellt, es hat kein pathologisches Ausmaß, aber ich habe einfach ein unglaublich schlechtes Gesichter-Gedächtnis. Das hat schon zu unangenehmen Situationen geführt, wenn ich mich bei Leuten, die ich eigentlich schon länger sporadisch kenne, immer wieder aufs Neue vorgestellt habe.“