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Flüchtlingskrise
Kommentar: Am Ende wird Erdogans Lösung die richtige Lösung sein

"Na klar, ist das scheiße, Menschen in Busse zu verfrachten und sie an die Grenze Europas zu bringen, aber wenn jeder Hilferuf verhallt, braucht es mal einen Tritt in den Arsch. Kann ja kein Schwanz ahnen, dass ein Friedensnobelpreisträger wie die EU gleich scharf schießt und losknüppelt."

(Archivfoto: tccb)
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Ein Gastkommentar von Sahin Karanlik
Zuhören!
War schön, als wir die Augen geschlossen und die Ohren auf Durchzug gestellt haben. Hier und dort mal ein Weine-Smiley und paar Gedanken und Gebete.
Im EU-Parlament hatten wir Clowns wie Sonneborn, die uns belustigten und in der Türkei mit Erdogan unser Feindbild, über den wir uns ärgern konnten.
Nein, der heißt ja „Erdowahn“, der ganz böse ist und immer droht, der seine Spielchen treibt, und uns erpresst und noch mehr Geld will – „Der Irre vom Bosporus“.
Alle labern und keiner hält mal kurz die Fresse und hört zu.
Hört nicht zu, wenn um Hilfe gebeten wird, weil wieder fast eine Million Menschen an der Grenze zur Türkei ausharren. Hört nicht zu, wenn nochmal drei Millionen Menschen in Idlib vor Assad Schutz suchen.
Hört nicht zu, wenn Griechenland immer wieder die Verhältnisse auf ihren Inseln beklagt, nach Ärzten und Helfern verlangt.
Aber kaum befinden sich einige tausend Flüchtlinge an den Toren Europas, sind alle plötzlich wach.
Na klar, ist das scheiße, Menschen in Busse zu verfrachten und sie an die Grenze Europas zu bringen, aber wenn jeder Hilferuf verhallt, braucht es mal einen Tritt in den Arsch. Kann ja kein Schwanz ahnen, dass ein Friedensnobelpreisträger wie die EU gleich scharf schießt und losknüppelt.
Wo ist er eigentlich? Der verschissene Friedensnobelpreis? Im Dreck der Flüchtlingslager auf Lesbos haben sie ihn nicht gesehen. Und am Meeresgrund bei den Ertrunkenen soll er sich auch nicht befinden. Die streiten sich ja schon seit Monaten, ob man vielleicht, eventuell, unter Umständen, paar Kindern helfen sollte.
Dann immer mit ihrem Scheißgeld. Drei Milliarden geben, aber für Fuffzig quatschen. Die Summe hat gerade mal einen kleinen Teil der Kosten abgedeckt, die die Türkei bisher aufbringen musste. Das bisher überwiesene Geld ging an Hilfsorganisationen und Projekte und kein Euro an Erdogan. Erdogan braucht kein Geld für „seine Kriege“ und auch kein Geld um seine Wirtschaft zu sanieren. Dafür reichen die paar Euros nicht.
Der kann froh sein, dass sie ihn in der Türkei nicht längst aus seinem Palast gezogen haben, weil er sich seit Jahren für die Flüchtlinge eingesetzt und seine schützende Hand über sie gehalten hat. Jeder andere in der Türkei hätte einmal um Unterstützung gebeten und wenn sie nicht kommt, Schienen von der syrischen Grenze bis an die Grenze der EU verlegt und die Menschen dort abgeladen.
Erdogan ist auch nicht in Idlib eingefallen. Dort befinden sich Menschen, die aus allen Teilen Syriens vor Assad geflohen sind. Die Türkei hatte da Beobachtungsposten, um einen Waffenstillstand zu überwachen, den sie mit Russland vereinbart hatte.
Ohne die Vereinbarung hätte die Türkei vier Millionen syrische Flüchtlinge mehr oder hätte zusehen müssen, wie sie abgeschlachtet werden. Diese Abmachung wurde mit der Tötung von 36 türkischen Soldaten gebrochen.
Einfach mal zuhören und miteinander reden, statt übereinander. Wenn jemand um Unterstützung bittet, dann müssen dahinter nicht gleich Erpressung, perfide Schachzüge oder großosmanische Pläne dahinterstecken, sondern braucht einfach nur die Scheißhilfe von einer großen und mächtigen Gemeinschaft wie der EU. Ist nicht alles Schwarz und Weiß.
Was passiert jetzt mit den Flüchtlingen?
In der Türkei wollen die meisten nicht bleiben, da sie entweder in Flüchtlingscamps leben oder sich mit Hilfsarbeiten durchschlagen. Europa will sie auch nicht. Quatschen können wir viel über unsere ach so tollen Werte, aber klopf einmal an die Tür, gibt es Tränengas in die Fresse.
Am Ende wird Erdogans Lösung die richtige Lösung sein. Assad aus Teilen Syriens wegbomben und mit den vertriebenen Syrern die Gebiete neu aufbauen.
Wer bisher taub für die zahlreichen Hilferufe war, weil es ja nur um Menschen ging, wird dann geifernd zur Stelle sein. Weil es um Staatsaufträge geht. Weil es um Geld geht.

Dieser Kommentar gibt die Meinung des Autors wieder und stellt nicht zwingenderweise den Standpunkt von nex24 dar.


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