Hanau – Ein 43-jähriger Deutscher hatte am Mittwoch Abend bei einem mutmaßlich rechtsradikalen und rassistischen Anschlag an mindestens vier verschiedenen Tatorten im hessischen Hanau, zehn Menschen und sich selbst erschossen. Der Generalbundesanwalt ermittelt wegen Terrorverdachts. Wie der Spiegel berichtet, wurde der Vater von der Polizei vorläufig festgenommen.Medienberichten zufolge hatten neun der Todesopfer einen Migrationshintergrund und vier der fünf Verletzten ausländische Wurzeln. Laut einer Mitteilung der türkischen Botschaft in Berlin, waren fünf der Todesopfer türkische Staatsangehörige.
Wie die „Bild“ berichtet, soll sich unter den Opfern auch eine zweifache Mutter befinden, die zum Tatzeitpunkt schwanger war.
Grünen-Chef Robert Habeck hat nach dem Anschlag ein härteres Durchgreifen gegen Rechtsextremismus und Rassismus gefordert. „Wir dürfen uns nicht an solche Taten gewöhnen“, sagte Habeck am Donnerstag in Berlin. „Und dann muss die konsequente Verfolgung und die Prävention aller solcher Taten des Rechtsextremismus, des Rassismus, unbedingte Priorität allen politischen Handelns sein“, zitiert die Nachrichtenagentur dpa den Grünen-Politiker.
Die Türkei hat den Anschlag als „rassistischen Angriff“ verurteilt und eine schnelle Aufklärung gefordert. „Wir erwarten von den deutschen Behörden maximale Anstrengungen, um den Vorfall aufzuklären“, schrieb der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin, am Donnerstag auf Twitter.
Attentäter erschießt auch eigene Mutter
Die ersten Schüsse fielen den Ermittlern zufolge gegen 22 Uhr am Heumarkt in der Innenstadt. Wenig später fielen auch im etwa zwei Kilometer entfernten Stadtteil Kesselstadt Schüsse. Anschließend fuhr der mutmaßliche Täter, Tobias R., Ermittlern zufolge in seine Wohnung, wo er seine 72-jährige Mutter und schließlich sich selbst getötet haben soll, berichtet der Spiegel weiter.
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