Köln – Bei den Ermittlungen der Ermittlungsgruppe (EG) „Berg“ gegen ein Netzwerk von Sexualstraftätern verfolgen die Fahnder der Polizei Köln Hinweise, wonach die Täter in Privathäusern Zusammenkünfte organisiert haben sollen, um sich gegenseitig an ihren Kindern zu vergehen. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Weiteren Ermittlungen zufolge sollen manche Sexualstraftäter ihre Opfer regelrecht so erzogen haben, dass die Jungen und Mädchen den Missbrauch vom Babyalter an als normal empfinden mussten. Es sei erschreckend, dass diese Erwachsenen die Gedanken der Kinder manipulierten, um sie zu missbrauchen, sagte Polizeisprecher Wolfgang Baldes der Zeitung.
Die Jungen und Mädchen hätten das Unrecht gar nicht erfassen können. „Andere Kinder gucken zu Hause Sandmännchen“, sagt Baldes, einige der Opfer hingegen seien mit Pornos konfrontiert worden. Die Ermittlungen der „EG Berg“ nahmen ihren Anfang im Oktober 2019 in Bergisch Gladbach. Inzwischen haben Polizei und Staatsanwaltschaft bundesweit 56 Beschuldigte und 21 minderjährige Opfer identifiziert.
Erstmals bei Ermittlungen gegen Kindesmissbrauch in Deutschland setzt die Polizei in diesem Verfahren auch Anthropologen ein. Die Wissenschaftler, die sich mit dem Menschen und seiner Evolution beschäftigen, helfen der Polizei Köln dabei, anhand von Körpermerkmalen Täter zu identifizieren und Tatzusammenhänge herzustellen.
Außerdem haben die Ermittler in mindestens zwei Fällen bereits auf die sogenannte Schulfahndung gesetzt. Um zwei mutmaßlich noch andauernde Fälle von Kindesmissbrauch zu stoppen, stellte die Polizei in zwei Bundesländern Lehrern in Frage kommender Schulen Fotos der Opfer zur Verfügung. Allerdings verlief der Fahndungsversuch erfolglos.
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