Hunde und Katzen führen nach wie vor die Beliebtheitsskala der deutschen Haustiere an. Da ist es auch selbstverständlich, dass Frauchen und Herrchen alles Erdenkliche tun, damit sich die Tiere in ihrem Zuhause wohl fühlen. Hinsichtlich der Tierhaltung ist das Huhn nach wie vor ein echter „Underdog“.
Nur die wenigsten können sich vorstellen, wie sich das Halten des Federviehs gestaltet. Und doch scharrt und gackert es in immer mehr Gärten. Laut einer von Toluna im Auftrag von ChickenGuard durchgeführten Umfrage leben in mehr als 1,1 Millionen deutschen Haushalten bereits Hühner – Tendenz steigend.
NEX24 sprach mit ChickenGuard, ein Unternehmen, das sich auf die Herstellung automatischer Hühnerstalltüröffner spezialisiert hat. Wir wollten wissen, was es mit der wachsenden Beliebtheit von Hühnern auf sich hat und worauf es bei der Haltung ankommt.
Was ist der Grund für die wachsende Hühnerbegeisterung?
Ein nachhaltiger und umweltbewusster Lebensstil wird für die Menschen immer wichtiger. So hat zum Beispiel die Industrie durch zweifelhafte Methoden bei der Herstellung von Lebensmitteln einen großen Teil dazu beigetragen, das in sie gesetzte Vertrauen zu verspielen. Wer sich dem entziehen will, bevorzugt einen auf Selbstversorgung ausgerichteten Lebensstil. Dabei spielen Hühner oftmals eine große Rolle, da sie eine regelmäßige Eierversorgung gewährleisten.
Hinzu kommt, dass frisch, im eigenen Garten gelegte Eier einfach so viel besser schmecken, als jedes Ei, dass man im Handel kaufen kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Hühner (ausgewählte) Küchenabfälle zu natürlichem Dünger verarbeiten.
Kinder können gar nicht genug von den gackernden und pickenden Tieren bekommen. Sie spielen nicht nur mit ihnen, sondern häufig gelingt es auch, eine so enge Beziehung zu ihnen aufzubauen, dass sie sie streicheln und auf den Arm nehmen können. Das ist natürlich kein Privileg der Kinder. Auch Erwachsene entspannen herrlich dabei, wenn sie die Hühner bei ihrem emsigen Treiben beobachten.
Kann jeder mit einem Garten Hühner halten?
Im Prinzip ist das möglich. Allerdings sollte man darauf achten, dass man den Hühnern ausreichenden Auslauf bieten kann. Pro Huhn empfiehlt sich eine Fläche von etwa zehn
Quadratmetern. Bei sechs Hühnern wäre also eine Fläche von ca. 60 Quadratmetern optimal. Neben dem Auslauf benötigen die Hühner einen Stall, der allerdings nicht zu groß bemessen sein sollte, damit das Federvieh es auch im Winter schön warm hat. Der Stall sollte bei sechs Hennen eine Fläche von rund zwei Quadratmetern haben. Wenn man beides bieten kann, steht einem Leben mit Hühnern – in der Stadt oder auf dem Land – nichts entgegen.
Muss man bei einem Stall auf bestimmte Dinge achten? Wie muss dieser beschaffen sein?
Tatsächlich ist die Haltung von Hühnern insgesamt recht einfach. Allerdings muss man bei der Einrichtung eines Stalls ein paar Dinge beachten, um beste Legeergebnisse zu erzielen und lange Freude mit den Hühnern zu haben:
Erholsamer Schlaf ist nicht nur für uns Menschen wichtig, sondern auch für Tiere. Bei Hühnern sorgen Sitzstangen dafür. Sie verbringen darauf die Nächte, weshalb sie nicht zu glatt sein dürfen, damit die Tiere im Schlaf nicht einfach abrutschen. Ratsam ist es, Rund- oder Kanthölzer zu verwenden, die alle in einer Höhe von etwa 50 Zentimetern angebracht sein sollten. Um das Streu darunter sauber zu halten, empfiehlt sich die Montage eines Kotbrettes.
Durch die Einrichtung sogenannter Legenester lässt sich eine „zuverlässige“ Eierproduktion sicherstellen. Hühner lieben die Routine und wissen ganz genau, wo sie ihr Eier ablegen müssen. Allerdings sollten sich die Nester in gewissem Abstand unterhalb der Sitzstangen befinden, damit die Hühner sie nicht miteinander verwechseln. Für das Einsammeln der Eier ist es außerdem praktisch, wenn sich die Nester in Türnähe befinden.
Ebenfalls erhöht, aber unbedingt in einiger Entfernung zu den Sitzstangen, sollten Hühner die Tränke und das Futtersilo finden. Als kleine unterhaltsame Herausforderung kann man beides an die Stalldecke hängen, sodass sie über dem Stallboden „schweben“.
Und was macht man mit den Hühnern, wenn man in den Urlaub fährt?
Das ist eine sehr gute und wichtige Frage. Immerhin gibt es keine speziellen Hühnerpensionen, in denen man die Tiere über die Ferien abgeben kann. Um sich selbst und auch den Nachbarn oder Freunden, die sich während der eigenen Abwesenheit um die Tiere kümmern, das Leben deutlich zu erleichtern, haben wir den ChickenGuard entwickelt. Es handelt sich dabei um einen automatischen Türöffner für den Hühnerstall. Das System öffnet die Tür morgens und lässt die Hühner aus dem Stall, abends geht es dann wieder zurück. Hühner sind so clever, dass sie den zeitlichen Rhythmus schnell übernehmen. Mit dem ChickenGuard braucht niemand in aller Frühe aufzustehen, um die Tiere rauszulassen – das übernimmt unsere Technik. Lediglich Futter und Wasser müssen erneuert werden. Und auch nachts kann man beruhigt schlafen, da die Hühner in ihrem Stall vor Raubtieren geschützt sind.
Wie füttert man die Hühner eigentlich? Genügen Essensreste?
Hühner fressen in ihrem natürlichen Lebensraum Gras, Körner, Würmer, Schnecken und Insekten. Im Prinzip sind sie Allesfresser. Allerdings gibt es auch gesundheitsschädliche Lebensmittel, wie getrocknete beziehungsweise rohe Bohnen oder Avocados, die man den Tieren unter keinen Umständen geben sollte. Hühnerhaltern steht außerdem eine große Bandbreite von artgerechtem Futter zur Verfügung. Egal, wofür man sich bei der Fütterung entscheidet, eine Faustregel gilt es immer zu beachten:
Man sollte den Tieren niemals Lebensmittel geben, die man selbst nicht verzehren würde, da sie schimmelig oder faulig sind. Das gilt ebenfalls für das Wasser. Frisches Wasser in ausreichender Menge ist unverzichtbar. Man bedenke, dass Eier zu mindestens 85 Prozent aus Wasser bestehen und dieses dem Körper zugeführt werden muss.