„Aufblühende Städte, Minarette und orthodoxe Klöster inmitten einer malerischen Landschaft und junge, gut ausgebildete Fachkräfte“: Im Kosovo wirbt man um Touristen und um Investoren, elf Jahre nach der Unabhängigkeit und zwanzig Jahre nach dem Ende des Kosovo-Krieges.
Aber dieses Bild wird getrübt durch die Spannungen zwischen ethnischen Albanern und Serben. Zwanzig Jahre nach der NATO-Intervention ist die internationale KFOR Mission trotz reduzierter Truppenstärke noch immer ein Garant für die Sicherheit und Stabilität im Land.
Der Alltag ist für die meisten Kosovaren schwierig, egal ob Albaner oder Serben. Ein Drittel der Bevölkerung ist arbeitslos; bei den Jungen ist sogar mehr als die Hälfte ohne Job. Die Wirtschaft hängt am Tropf von internationalen Hilfsorganisationen und ist abhängig von den Überweisungen der im Ausland lebenden Familienangehörigen. Kosovo benötigt Investitionen. Aber wer investiert, wenn der Markt nur knapp zwei Millionen Einwohner umfasst und der politische Status ungeklärt ist? Noch immer erkennt Serbien die Unabhängigkeit des Kosovo nicht an.
Doch es gibt auch Erfolgsgeschichten: Die Landfrauen-Genossenschaft von Fahrije Hoti im Dorf Krusha, die als „Witwen von Krusha“ 1999 traurige Berühmtheit erlangten. Der Öko-Tourismus im Sharr Nationalpark, der den Bewohnern im Südosten des Kosovo nachhaltiges Einkommen sichern soll. Das Innovationszentrum Kosovo (ICK), in dem junge Programmierer und Start-ups unterstützt werden. Die Arbeiten des Künstlers Vigan Nimani, der seine persönlichen Träume verwirklichen konnte.
Hoffnungen setzt man im Kosovo auch auf eine neue Form der kosovarisch-deutschen Kooperation, die derzeit im ehemaligen Bundeswehr Feldlager Prizren entwickelt wird. Das Ende 2018 geschlossene KFOR-Camp soll in einen Business-Park mit Berufsbildungszentrum umgewandelt werden.
phoenix premiere: mein ausland: Kosovo – 20 Jahre nach dem Krieg – Sonntag, 22. September 2019, 22.30 Uhr
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