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Istanbul-Erdbeben: Risiko auf höchstem Stand seit 20 Jahren

Experten des Erdbebenforschungszentrums Kandilli der Bosporus Universität Istanbul sagten in einer Erklärung, dass in den letzten 20 Jahren kein höherer Wert bei einem Erdbeben in der Türkei gemessen wurde und riefen die Menschen zur Vorsicht auf.

(Symbolfoto: pixa)
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Megabeben bedroht Istanbul

In der türkischen Millionenstadt Istanbul wurden heute erneut mehrere Erdbeben registriert. Zudem kommt es immer wieder zu Nachbeben. Die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD bezifferte die Stärke der Beben mit 5,8 in der Spitze. Das Epizentrum lag wie schon am Dienstag bei Silivri/Istanbul. AFAD-Sprecher Murat Nurlu warnte die Bevölkerung davor, in beschädigte Gebäude zu gehen. Teile der Telekommunikation in Istanbul und Umgebung waren kuzzeitig zusammengebrochen.

Höchste Aktivität seit 20 Jahren

Experten des Erdbebenforschungszentrums Kandilli der Bosporus Universität Istanbul sagten in einer Erklärung, dass in den letzten 20 Jahren kein höherer Wert bei einem Erdbeben in der Türkei gemessen wurde und riefen die Menschen zur Vorsicht auf. Dr. Fatih Doğru vom Forscherteam wies darauf hin, dass sie seit vielen Jahren nicht mehr so viel Aktivitäten in den tektonischen Platten der Region registriert hätten.

 

Schulen wurden geschlossen

Wie Medien berichteten, seien zwei Minarette in den Stadtteilen Avcılar und Sarıyer sowie einige Gebäude beschädigt worden. In einer Erklärung des Istanbuler Gouvernements hieß es, dass nach dem Erdbeben zunächst alle Schulen geräumt und später alle Grund- und Mittelschulen geschlossen wurden. Daneben sollen auch Schulen in den benachbarten Städten wie Bursa, Yalova und Kocaeli geschlossen worden sein.

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Erdoğan beklagt Falschmeldungen in den Sozialen Medien

Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan sprach bei der Ankunft seiner Rückreise von der UN-Vollversammlung in New York mit türkischen Journalisten. Erdogan erklärte, dass es derzeit acht Verletzte zu beklagen gebe. Zudem kritisierte Erdoğan Personen, die über die Sozialen Medien Falschmeldungen verbreiteten scharf. Der Bürgermeister von Istanbul, Ekrem İmamoğlu, der sich zum Katastrophenkoordinierungszentrum (AKOM) begab, zeigte sich erfreut, dass keine Menschenleben zu Schaden gekommen seien.

Ein Megaerdbeben würde zu schweren Schäden in Istanbul führen

Fachleute warnen schon seit Jahren vor einem Megaerdbeben in Istanbul. Das Erdbeben am 17. August 1999 in Gölcük, das auch in Istanbul zu spüren war, hatte damals fast 18.000 Menschen das Leben gekostet. Das Beben, dessen Epizentrum damals etwa 90 KM von der Istanbuler Altstadt entfernt lag, hatte eine Stärke von 7,6. Ein ähnliches Erdbeben mit einem Epizentrum direkt in Istanbul würde die Millionenmetropole sehr schwer treffen. Derzeit leben in der Stadt mehr als 15 Millionen Menschen.