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Fall Edward "Eddie" Gallagher
Kriegsverbrechen: US-Elitesoldat soll Schulmädchen und andere Zivilisten erschossen haben

Dass die mutmaßlichen Kriegsverbrechen publik wurden, sei der Hartnäckigkeit einiger Navy Seals zu verdanken, die mit ihm im Irak gedient haben. Obwohl sie intern zunächst auf große Widerstände gestoßen sein sollen, setzten sie eine Untersuchung des Falls durch.

(Foto: Screenshot/Navytimes)
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Washington – Ab Mai wird dem Elitesoldaten der Seals, Special Operations Chief Edward „Eddie“ Gallagher, vor einem Militärgericht der Prozess gemacht.

Der hochdekorierte Soldat soll im Irak grausame Kriegsverbrechen begangen haben. Wie der Spiegel berichtet, soll er laut Zeugenaussagen wehrlose Zivilisten, darunter auch ein Schulmädchen, erschossen und erstochen haben.

Besonders grausam soll Gallagher mit einem jungen Gefangenen umgegangen sein. Wie der Spiegel weiter berichtet, hätten Sanitäter der Seals den kaum 15 Jahre alten IS-Kämpfer nach einer Verwundung versorgen wollen. Doch dann sei Gallagher dazu gekommen und habe den wehrlosen Jugendlichen mit einem Messer in den Nacken und den Bauch gestochen. Anschließend habe er mit einer US-Flagge über dem Toten posiert und sich dabei fotografieren lassen.

2017 soll er im irakischen Mossul als Anführer des „Alpha Platoons“ im sogenannten Seal-Team Sieben immer wieder auf Zivilisten geschossen haben. Er habe sich mit seinem Gewehr versteckt und drei- bis viermal so viele Schüsse abgegeben wie andere Scharfschützen, berichtet der Spiegel. Bei einer Gelegenheit habe er ein Schulmädchen erschossen, das am Ufer des Tigris spazieren ging, ein anderes Mal einen alten Mann, der Wasser holen wollte. Das geht aus einem internen 439 Seiten langen Untersuchungsbericht der US-Marine hervor, der der „New York Times“ vorliegt.

Dass die mutmaßlichen Kriegsverbrechen publik wurden, sei der Hartnäckigkeit einiger Navy Seals zu verdanken, die mit ihm im Irak gedient haben. Obwohl sie intern zunächst auf große Widerstände gestoßen sein sollen, setzten sie eine Untersuchung des Falls durch, berichtet der Spiegel weiter. Einige Soldaten, die mit Gallagher im Irak im Einsatz waren, hätten die Verbrechen zuerst an den für ihre Einheit zuständigen Leutnant gemeldet. Jedoch sei nichts geschehen.

Nach der Rückkehr in die USA hätten sich die sieben Männer dann beim zuständigen Kommandeur der Seals in San Diego gemeldet und eine offizielle Untersuchung gefordert. Von den zuständigen Offizieren seien sie jedoch gewarnt worden die Sache auf sich beruhen zu lassen. Ihre Karrieren könnten sonst in Gefahr geraten. Beide Offiziere waren laut New York Times mit Gallagher befreundet, berichtet der Spiegel weiter.

Gallagher habe für seinen Einsatz im Irak noch einen Orden verliehen bekommen. Die Soldaten, die ihn beschuldigten, soll er unterdessen als „Verräter“ beschimpft haben. Seit Mai 2018 sitzt er in Untersuchungshaft und wurde im November wegen vorsätzlichen Mordes und schwerer Körperverletzung angeklagt.

Viele, die Gallagher trotz der Vorwürfe für einen Kriegshelden halten, kämpfen seit Monaten für seine Freilassung. Bei der ganzen Sache handle es sich um eine Verschwörung unzufriedener Männer, die sich an ihm rächen wollen. Auch US-Präsident Donald Trump setzt sich für Gallagher ein.

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