Atlanta (nex) – Eine neue Studie hat ergeben, dass die Religion ein signifikanter Indikator für den Umfang der Berichterstattung über Terroranschläge ist, und insbesondere, dass die von Muslimen durchgeführten Anschläge weitaus mehr Aufmerksamkeit erhalten, als alle anderen. In einer in der wissenschaftlichen Zeitschrift Justice Quarterly veröffentlichten Studie fanden Forscher der Georgia State University und der University of Alabama heraus, dass Terroranschläge von Muslimen durchschnittlich 357 Prozent mehr Medienberichterstattung erhalten, als solche anderer Gruppen. Laut der Studie gäbe es „unzählige Faktoren“, die beeinflussen können, wie viel Berichterstattung ein Anschlag erhält, die Religion des Täters, sei jedoch der stärkste von allen. Die Forscher untersuchten für die Studie 136 Terroranschläge, die zwischen 2006 und 2015 in den USA verübt wurden und analysierten nationale Print- und Online-Medien anhand von Informationen aus der Global Terrorism Database. Von diesen Angriffen verübten die Muslime durchschnittlich 12,5 Prozent. Doch diese, im Vergleich kleine Anzahl von Vorfällen, erhielt die Hälfte aller Nachrichten, erklären die Forscher. Eine solche unverhältnismäßige Berichterstattung bedeute, dass die Mehrheitsbevölkerung dazu neige, den „muslimischen Terroristen“ zu fürchten und gleichzeitig andere Bedrohungen zu ignorieren. Eine repräsentativere Berichterstattung könnte dazu beitragen, die öffentliche Wahrnehmung mit der Realität in Einklang zu bringen, so die Wissenschaftler. „Ob die überproportionale Berichterstattung eine bewusste Entscheidung der Journalisten ist oder nicht, diese Stereotypisierung verstärkt kulturelle Narrative darüber, was und wer gefürchtet werden sollte“, so die Forscher weiter. „Indem die Medien Terroranschläge von Muslimen dramatisch mehr als andere Vorfälle behandeln, umreißen sie diese Art von Ereignissen als häufiger.“