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Grünen-Fraktionschef Hofreiter: Kanzlerin muss Agrarpolitik zur Chefsache machen

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einem klaren Bekenntnis für eine bessere Agrar-und Ernährungspolitik aufgefordert.

(Symbolfoto: pixa)
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Osnabrück – Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einem klaren Bekenntnis für eine bessere Agrar-und Ernährungspolitik aufgefordert.

Angesichts des „Versagens“ von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) müsse Merkel diesen Politikbereich zur Chefsache machen, sagte Hofreiter im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Klöckner habe sich „zum Büttel der Agrarindustrie gemacht“ und sei „leider ein Totalausfall für die Verbraucherinnen und Verbraucher“.

Kritik an „verwirrenden Gütesiegeln“

Die Masse an Gütesiegeln unterschiedlicher Qualität verwirre, statt Kunden zu nutzen. „Ganz sicher ist: Das von Frau Klöckner propagierte Tierwohllabel hilft absolut nicht weiter, weil es auf Freiwilligkeit setzt. Wenn es nach den Vorgaben der Ministerin geht, hat ein 100-Kilo-Schwein jetzt im schlimmsten Fall nur so viel Platz mehr, wie eine Getränkekiste groß ist“, erklärte der Grünen-Politiker vor dem Auftakt der „Grünen Woche“ in Berlin.

Auch wegen des „katastrophalen Artensterbens“ sei schnelles Handeln dringend nötig. „Die Landschaft ist ausgeräumt, es gibt keine Rückzugsräume mehr für Niederwild und Vögel“, warnte der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion. Nach seinen Worten sind die Bestände des Rebhuhns um 90 Prozent eingebrochen.

Er forderte die Bundeslandwirtschaftsministerin auf, den Einsatz von Bauern für den Naturschutz stärker zu belohnen. Zudem müssten die Mittel für diesen in Deutschland mindestens verdreifacht werden. Die 536 Millionen Euro, die jährlich hierzulande für den Naturschutz bereitgestellt werden, reichten nicht aus.