Start Politik Ausland Israel „Ich hoffe, sie werden den Kampf gegen die Türken gewinnen“

Israel
„Ich hoffe, sie werden den Kampf gegen die Türken gewinnen“

Die israelische Justizministerin hat die Pläne des US-Präsidenten Donald Trump, amerikanische Truppen aus Syrien abzuziehen, scharf verurteilt. Dieser Schritt werde den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan stärken.

(Archivfoto: Screenshot/Youtube)
Teilen

Tel Aviv (nex) – Die israelische Justizministerin hat die Pläne des US-Präsidenten Donald Trump, amerikanische Truppen aus Syrien abzuziehen, scharf verurteilt. Dieser Schritt werde den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan stärken.

Wie israelische Medien unter Bezugnahme auf ein Interview am Sonntag mit dem Armee-Radio berichten, sagte Ajelet Schaked, dass Kurden große Helden seien und wegen ihnen es dem Westen gelungen sei, den IS zu besiegen.

„Sie sind Verbündete und ich hoffe, dass sie ihren Kampf gegen die Türken gewinnen werden“, sagte Schaked. „Ich hoffe, dass die internationale Gemeinschaft Erdogan daran hindern wird, die Kurden zu töten“, zitieren Medien die Ministerin weiter.

„Dieser Schritt hilft Israel nicht“, fuhr sie fort. „Es stärkt Erdogan, einen antisemitischen Kriegsverbrecher, der Massaker am kurdischen Volk verübt, und zwar mit der Zustimmung der internationalen Gemeinschaft.“

Erdogan: „Zum Schutz der israelischen und arabischen Brüder“

Der türkische Staatspräsident hat in der Vergangenheit wiederholt deutlich gemacht, dass der bevorstehende Militäreinsatz im Norden Syriens nicht gegen die kurdische Bevölkerung sondern dortige Terrororganisationen gerichtet sei.

Mit ihrer Präsenz in Syrien, verfolge die Türkei die Freiheit der Araber und Kurden, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bei einer Rede in Ankara am Montag.

„Wir betrachten die Sicherheit und den Frieden der Araber in Syrien als unsere eigene Angelegenheit. Wir sehen die Probleme der Kurden als unsere eigenen an“, so Erdogan.

Auch die Sicherheit und den Frieden der in Syrien lebenden Turkmenen betrachte die Türkei als ihre eigene Angelegenheit.

„Warum sind wir jetzt in Syrien? Um dort die Freiheit und Unabhängigkeit unserer arabischen und kurdischen Brüder wiederzubringen, nicht die der Terrorgruppen“, betonte der türkische Staatschef.  In Syrien gehe es um Freiheit und territoriale Integrität.

Die Türkei werde die syrischen Kurden nicht den Terroristen der YPG überlassen, so wie sie auch die Araber nicht der Terrorgruppe IS überlassen hat, sagte Erdogan.

Abzug der US-Truppen

Die Ankündigung von Trump in der vergangenen Woche, dass er die amerikanischen Soldaten aus Syrien abziehen werde, hat viele Beobachter überrascht.

Kritiker sagen, dass die Entscheidung es schwieriger machen wird, eine diplomatische Lösung für den sieben Jahre alten Konflikt in Syrien zu finden. US-Verteidigungsminister Jim Mattis sowie der US-Sondergesandte in Syrien, Brett McGurk, reichten daraufhin ihren Rücktritt ein.

Medienberichten zufolge habe Trump diese Entscheidung nach einem Telefonat mit Erdogan im Alleingang beschlossen. Der Nachrichtenagentur AP zufolge arrangierte US-Außenminister Mike Pompeo am 14. Dezember ein Telefonat zwischen Erdogan und Trump.

In einer Rede in Istanbul sagte Erdogan, dass die Türkei im Falle eines Abzugs der US-Armee ihre Kräfte mobilisieren würde, um die verbleibenden IS-Truppen in Syrien zu bekämpfen und die Pläne für einen Angriff auf Milizen der YPG im Nordosten Syriens vorübergehend zu verzögern. Vergangene Woche hatte er angekündigt, „in einigen Tagen“ eine neue Offensive gegen die YPG zu starten.

Die Türkei begrüßt die Ankündigung Trumps, da die Unterstützung der YPG durch die USA immer wieder zu Konflikten mit Washington führte. Ankara betrachtet die YPG als terroristische Gruppe und syrischen Ableger der Terrororganisation PKK.

YPG-Milizen werden zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, darunter die Beschlagnahme von Eigentum, die Tötung von Zivilisten sowie Folter und Mord von Oppositionellen. In einem im November 2017 veröffentlichten Bericht des syrischen Menschenrechtsnetzwerkes heißt es unter anderem, dass die YPG allein im Oktober 15 Zivilisten darunter sieben Frauen, getötet haben.

Zum Thema

– Syrien –
FSA-Kommandeur: In meinen Reihen kämpfen 500 Kurden

„Wir wollen nur in das von den Terroristen besetzte Manbidsch und dort die Flaggen der Türkei und der FSA hissen“, sagte Sayf Abu Bakr in einem Gespräch mit türkischen Medien.

FSA-Kommandeur: In meinen Reihen kämpfen 500 Kurden