Berlin – Etikettenschwindel in der Schulmensa: Eine Studie der Christlichen Initiative Romero (CIR) hat herausgefunden, dass Cateringunternehmen in Berlin mit bürokratischen Tricks Fairtrade-Standards bei Lebensmittellieferungen an Schulen im großen Stil umgehen.
Statt glaubwürdige Nachweise wie etwa das Fairtrade-Siegel oder eine Mitgliedschaft in der World Fair Trade Organization (WFTO) vorzulegen, präsentierten die Lebensmittellieferanten eine Eigenerklärung, dass das entsprechende Produkt nicht zertifiziert werden müsse.
„Bei Produkten wie Kaffee oder Bananen und Reis für das Schulessen ist das natürlich absurd“, sagt Tabitha Triphaus, eine der Autorinnen der Studie, der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues Deutschland“.
»Natürlich gibt es die in fair und bei Bedarf auch im Großgebinde.« Die Initiative appelliert an den rot-rot-grünen Berliner Senat, soziale Kriterien in der laufenden Novellierung des Ausschreibungs- und Vergabegesetzes stärker zu berücksichtigen.
Das Problem sei: »Viele Verwaltungsangestellte wissen nicht über die geltenden Sozialstandards und die glaubwürdigen Siegel Bescheid«, so die CIR-Mitarbeiterin. Ein verbreiteter Irrglaube sei es beispielsweise, dass ein Produkt mit Bio-Siegel automatisch auch fair gehandelt wurde. »Nicht überall wo bio drauf steht, sind aber auch faire Arbeitsbedingungen drin«, sagt Triphaus.