Start Politik Deutschland Deutsch-türkisches Treffen Wirtschaftsminister Altmaier: Türkei hat nicht nach Finanzhilfen gefragt

Deutsch-türkisches Treffen
Wirtschaftsminister Altmaier: Türkei hat nicht nach Finanzhilfen gefragt

In Deutschland wird seit Monaten über eine direkte finanzielle Hilfe an die Türkei diskutiert. So ein Vorhaben wird in der Bevölkerung mehrheitlich abgelehnt und von der Politik kategorisch ausgeschlossen. Dabei habe Ankara laut Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nie um direkte Finanzhilfen gebeten.

(Archivfoto: AA)
Teilen

Berlin (nex) – In Deutschland wird seit Monaten über eine direkte finanzielle Hilfe an die Türkei diskutiert. So ein Vorhaben wird in der Bevölkerung mehrheitlich abgelehnt und von der Politik kategorisch ausgeschlossen.

„Maas bekräftigt Ablehnung deutscher Wirtschaftshilfe“, meldete der Deutschlandfunk am Freitag. „Maas macht Türkei keine Hoffnung auf deutsche Wirtschaftshilfe“, so das Handelsblatt. „Maas schließt Finanzhilfen für Türkei aus“, titelt ntv-Nachrichten. „Sollte Deutschland der Türkei helfen?“, fragte Zeit online am 23. August.

Dabei habe Ankara nie um direkte Finanzhilfen gebeten, so Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nach seinem heutigen Treffen mit dem türkischen Finanzminister Berat Albayrak. Man werde in einem intensiven Prozess die wirtschaftlichen Beziehungen ausbauen, so Altmaier. Man habe „gemeinsame geopolitische Interessen“.

Albayrak traf im Bundesfinanzministerium heute auch Finanzminister Olaf Scholz. Man werde die Formen der Zusammenarbeit, die man gefunden hat, ausbauen, so Scholz. “Mit diesem Besuch wurde ein neuer Stein gesetzt”, sagte Albayrak.

Laut Altmaier dürfte die deutsch-türkische Zusammenarbeit vor allem bei Energie, Handel und Finanzen ausgebaut werden.

Neue Phase der Beziehungen

„Wir sind in eine neue Phase unserer bilateralen Beziehungen eingetreten. Wir wollen unsere Partnerschaft weiter ausbauen, indem wir einen aufrichtigen und konstruktiven Ansatz verfolgen und strategische Schritte unternehmen“, sagte Albayrak.

Weiter betonte er: „Ich bin fest davon überzeugt, dass die Türkei und Deutschland in den nächsten Tagen stärkere Schritte in Richtung einer strategischen Zusammenarbeit unternehmen werden“.

Deutschland ist der wichtigste Wirtschafts- und Handelspartner der Türkei, mehr als 7.500 deutsche Unternehmen sind in der Türkei tätig. Im Jahr 2017 erreichte das bilaterale Handelsvolumen 37,6 Milliarden Euro (43,6 Milliarden Dollar).

Berlin hatte bereits vor Ankunft des türkischen Ministers seine Unterstützung für die wirtschaftliche Stabilität der Türkei bekräftigt und angekündigt, dass die hochrangigen Gespräche zwischen Berlin und Ankara in den kommenden Wochen fortgesetzt werden sollen.

„Wir haben ein großes Interesse an der Stabilität der Türkei, auch an ihrer wirtschaftlichen Stabilität. Andererseits denke ich, dass die Türkei in der Lage ist, die notwendigen Entscheidungen zur Wiederherstellung der Stabilität zu treffen“, sagte Außenminister Heiko Maas auf einer Pressekonferenz in Berlin.

Zum Thema

– Erdogan-Besuch –
Ankara: Erdogan hat positive Botschaften für das deutsche Volk

Die türkische Regierungspartei AKP plant ein Treffen mit deutschen Parteien. „Wir werden in den nächsten Tagen Vorkehrungen treffen, um Parteien in Deutschland zu treffen“, so der stellvertretende Vorsitzende der Partei, Cevdet Yilmaz am Freitag.

Ankara: Erdogan hat positive Botschaften für das deutsche Volk