Berlin (nex) – Der Vorstandschef der Airbus-Rüstungssparte, Dirk Hoke, warnt die Bundesregierung eindringlich vor dem Kauf des US-Kampfflugzeugs F-35 des Konkurrenten Lockheed Martin. Das berichtet die „Welt“ unter Berufung auf „WELT AM SONNTAG“. Die Bundesregierung könne bei der Flugzeugbeschaffung Frankreich brüskieren.
„Sobald Deutschland F-35-Nation wird, ist die Zusammenarbeit bei allen Kampfflugzeugthemen mit Frankreich gestorben“, habe demnach Hoke in einem Gespräch mit WELT AM SONNTAG im Vorfeld der Internationalen Luftfahrtausstellung in Berlin gesagt.
Europa müsse seine Souveränität klarer definieren und in der Verteidigung und Raumfahrt seine Unabhängigkeit bewahren, zitiert die „Welt“ Hoke.
Auf dem Branchentreffen würden weitere Details über die Entwicklung eines komplett neuen Kampfflugzeugs erwartet, das erstmals Deutschland und Frankreich gemeinsam entwickeln wollen. Das Projekt wurde bereits vor knapp einem Jahr von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündet, so die „Welt“.
Wie die „Welt“ weiter berichtet, soll der neue Kampfjet ein Baustein eines Gesamtsystems unter den Namen Future Combat Air System mit Drohnen, Lenkwaffen und Satellitenaufklärung werden, dessen Entwicklungskosten auf bis zu 80 Milliarden Euro geschätzt würden.
Das US-Kampfflugzeug F-35 werde aber dennoch bei der Luftfahrtausstellung in Berlin erstmals als möglicher Nachfolger für den deutschen Bomber Tornado vertreten sein.
Auch interessant
– Verteidigungsindustrie –
Türkischer Verteidigungsminister: Eigener Kampfjet bis 2023 einsatzbereit
Die Türkei wird möglicherweise sehr bald dem exklusiven Kreis der wenigen Länder, die Kampfflugzeuge der fünften Generation herstellen, beitreten. Geplant seien laut türkischem Verteidigungsministerium 200 Kampfjets.
Türkischer Verteidigungsminister: Eigener Kampfjet bis 2023 einsatzbereit