Erdogan: „Ich habe Putin und Trump gesagt, dass wir in Syrien keinen Schritt zurück machen werden“
Istanbul (nex) – Die Antiterroroffensive der Türkei im Nachbarland Syrien sei nicht mit der „Befreiung Afrins“ beendet, sondern würde noch auf Manbidsch und idlib ausgeweitet, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am heutigen Freitag.
„Wir werden in Syrien keinen Schritt zurück machen und Afrin ist nicht das Ende. Manbidsch und Idlib sind als Nächstes dran“, sagte Erdogan bei einer Kundgebung im Istanbuler Stadtteil Bağcılar vor einem Provinzkongress seiner regierenden Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP). Er habe sowohl dem US-Präsidenten Donald Trump als auch dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mitgeteilt, dass „die Türkei in Syrien nicht zurück machen wird“.
USA werden Manbidsch nicht verlassen
Trotz der Ankündigung Ankaras, Manbidsch von „den Terroristen der YPG zu reinigen“, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums bereits am gestrigen Donnerstag, dass die Vereinigten Staaten nicht die Absicht haben, Manbidsch zu verlassen.
„Die US-Streitkräfte sind in Manbidsch stationiert. Wir haben der türkischen Regierung sehr deutlich gemacht, dass wir dort auch weiterhin stationiert bleiben werden“, erwiderte Heather Nauert bei einer Pressekonferenz auf die Frage nach der Haltung der USA zu den Plänen der türkischen Regierung für Manbidsch.
Nauert sagte auch, dass die Gespräche mit Ankara noch nicht abgeschlossen seien und Washington bereit sei, diese fortzusetzen.
Erdogan und Trump führen am Donnerstag Telefongespräch
Wie Erdogans Sprecher Ibrahim Kalin am Donnerstagabend mitteilte, hätten der türkische Präsident und sein US-Amtskollege Donald Trump am Telefon über bilaterale Beziehungen und regionale Fragen gesprochen.
„Unser Präsident führte ein Telefongespräch mit US-Präsident Trump. Bilaterale und regionale Themen wurden im Gespräch erörtert“, sagte Kalin in einer schriftlichen Erklärung.
Türkische Streitkräfte übernahmen am frühen Sonntagmorgen im Rahmen der Antiterroroffensive Olivenzweig gemeinsam mit der syrischen FSA die vollständige Kontrolle über das Stadtzentrum von Afrin.
Aus der Luft und vom Boden greift die Türkei seit dem 20. Januar diesen Jahres Stellungen der YPG/PKK im Norden Syriens an. Mit der “Operation Olivenzweig” wolle die Regierung in Ankara die Bewohner der Grenzregion von der “Unterdrückung durch Terroristen” befreien, erklärte der türkische Generalstab. Er berief sich auf das “Recht zur Selbstverteidigung”.
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