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PKK-Terror: Schweizer Behörden lassen Veröffentlichung von Opfer-Fotos nicht zu

Während man im vergangenen Jahr in der Schweiz die Abbildung des inhaftierten Terrorchefs Abdullah Öcalan auf digitalen Plakaten zuließ, seien nun Fotos junger Menschen, die dem Terror der PKK zu Opfer gefallen sind, auf Grund von Sicherheitsbedenken nicht erlaubt worden.

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Genf (nex) – Eine türkische Nichtregierungsorganisation hat am Mittwoch in Genf die Schweizer Behörden kritisiert, weil sie es ihr nicht erlaubt haben, mit Plakaten auf die Opfer der PKK-Terrorgruppe in der Türkei aufmerksam zu machen.

In einer Erklärung wies die Türkische Gemeinschaft in der Schweiz, die auch als Association Turque en Suisse (ATS) bekannt ist, darauf hin, dass die Schweizer Behörden nichts unternommen hätten, als die gleichen Plakate benutzt wurden, um die Freilassung des PKK-Chefs Abdullah Öcalan zu fordern, der in der Türkei im Gefängnis sitzt.

„Im Herbst 2017 forderten verschiedene Gruppen über digitale Plakate in den Bahnhöfen des Schweizer Schienennetzes [SBB] in Basel, Bern, Luzern und Zürich die Freilassung des Führers einer globalen Terrororganisation und störten damit das friedliche Zusammenleben in der Schweiz“, so ATS in einer Stellungnahme. Plakate, die die Opfer der Terrorgruppe zeigten, seien unter dem Vorwand von Sicherheitsbedenken jedoch nicht erlaubt worden.

Das ATS bekenne sich weiterhin zum friedlichen Zusammenleben der in der Schweiz lebenden Minderheiten und Migranten. „Die ATS wurde von der SBB daran gehindert, eine Anzeige zu platzieren, die die Aufmerksamkeit auf die Opfer des Terrors richtet“, so die Organisation. „Wenn öffentliche Forderungen von verschiedenen Gruppen für die Freilassung eines inhaftierten Terroristen Meinungsfreiheit bedeutet, dann sollte auch der Aufruf von ATS zur Unterstützung von Terroropfern in gleicher Weise berücksichtigt werden“, teilte die ATS weiter mit und fügte hinzu, dass wenn die Forderungen nach der Freilassung eines internationalen Terrorchefs keine Sicherheitsbedenken bei den Schweizer Bahnhöfen aufwerfe, dann solle auch die Forderung nach der „Verurteilung des globalen Terrors mit seinen Opfern keine Sicherheitsbedenken aufkommen lassen, es sei denn, es wird mit zweierlei Maß gemessen“.