Start Politik Ausland Türkisch-russische Beziehungen Türkei fordert Schließung von PKK-nahem Zentrum in Moskau

Türkisch-russische Beziehungen
Türkei fordert Schließung von PKK-nahem Zentrum in Moskau

Der Chef der türkisch-russischen interparlamentarischen Freundschaftsgruppe hat am Montag Russland aufgefordert, das Verbindungsbüro der PKK/PYD von Rojava in Moskau zu schließen.

(Archivfoto: AA)
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Konya (nex) – Der Chef der türkisch-russischen interparlamentarischen Freundschaftsgruppe hat am Montag Russland aufgefordert, das Verbindungsbüro der PKK/PYD von Rojava in Moskau zu schließen.

Bei einem Treffen mit der russischen Abgeordnetendelegation im türkischen Parlament forderte Ziya Altunyaldiz Russland auf, die Beziehungen zu der Terrororganisation abzubrechen. Altunyaldiz sagte, dass das Rojava-Vertretungsbüro seine Aktivitäten beenden sollte. „Die kulturellen Aktivitäten von Terrororganisationen dienen nur dem Terror“, betonte der Abgeordneteder zentralanatolischen Provinz Konya und ergänzte:
„Wir erwarten von unserem Freund Russland, dass er der PKK Propaganda und Rekrutierung von Mitgliedern nicht erlaubt.“ Am 10. Februar 2016 wurde in Moskau das PKK-/PYD-Verbindungsbüro von Rojava eröffnet.

Umakhan Umakhanov, Abgeordneter der russischen Staatsduma, wies seinerseits darauf hin, dass sich die Beziehungen zwischen Russland und der Türkei von Tag zu Tag verbesserten. Umakhanov legte großen Wert auf Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Terrors: „Der Terror ist nicht nur ein Feind einer Stadt, einer Region oder eines Staates, sondern der gesamten Welt.“

Ebenfalls am Montag kam Murat Baybatur, Mitglied des nationalen Verteidigungsausschusses des türkischen Parlaments, mit der russischen Delegation zusammen. Der Abgeordnete aus der westtürkischen Provinz Manisa erinnerte daran, dass das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern 17,8 Milliarden Dollar erreicht habe und fügte hinzu, dass man diese Zahl auf 100 Milliarden Dollar erhöhen möchte. Er forderte zudem die Aufhebung der Visa zwischen den beiden Ländern.

Nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets vonseiten der Türkei wegen der Verletzung des nationalen Luftraums im November 2015 hatte Moskau verschiedene Maßnahmen gegen Ankara ergriffen, darunter auch das Importverbot für türkische Landwirtschaftsprodukte sowie die Beendigung des visafreien Reisens für Türken.
Im Juni dieses Jahres hob Moskau das Verbot für landwirtschaftliche Produkte sowie die Sanktionen für türkische Firmen, die im Baugewerbe, im Maschinenbau und im Tourismus tätig sind, wieder auf.

Die PYD ist der syrische Arm des PKK-Terroristennetzwerks. Die 1978 gegründete PKK hatte seit den 1980-er Jahren gegen die Türkei für die Gründung eines unabhängigen kurdischen Staates gekämpft. Später änderte sie ihr Ziel und verlangt seitdem die Autonomie der überwiegend von Kurden bewohnten Regionen der Türkei.
Die von den USA, der Türkei und den USA als Terrororganisation eingestufte PKK nahm im Juli 2015 ihren 30-jährigen bewaffneten Kampf gegen den türkischen Staat wieder auf. Seitdem sind Tausende Menschen bei PKK-Anschlägen in der Türkei gestorben.

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