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Griechisch-türksiche Beziehungen
Türkei und Griechenland wollen Beziehungen weiter verbessern

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan empfing am Montag den griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis im Präsidentschaftskomplex in Ankara.

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis (l.) mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei einem Treffen in Ankara im Mai 2024 (Foto: tccb)
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Ankara – Die Wiederannäherung der früheren Erzfeinde Türkei und Griechenland geht in vollem Umfang weiter.

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan empfing am Montag den griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis im Präsidentschaftskomplex in Ankara.

Es gebe keine unlösbaren Probleme zwischen Athen und Ankara, sagte Erdoğan, als er und Mitsotakis bei dem wegweisenden Treffen den Stand der Beziehungen zwischen den beiden Nachbarn lobten und sich verpflichteten, die bilateralen Beziehungen weiter auszubauen.

„Wir hatten ein konstruktives und positives Treffen und haben Probleme in den türkisch-griechischen Beziehungen erörtert. Wir werden die Probleme im Dialog lösen“, sagte Erdoğan auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Mitsotakis.

Erdoğan sagte, Ankara und Athen seien entschlossen, Probleme durch „gute nachbarschaftliche Beziehungen und internationales Recht“ zu lösen, wie es in der Athener Erklärung über freundschaftliche Beziehungen und gute Nachbarschaft vom letzten Jahr heißt. Erdoğan dankte dem griechischen Premierminister für seinen Besuch.

„Natürlich gibt es Themen, über die wir unterschiedlich denken, aber die Zahl der Themen, bei denen wir uns einigen können, ist nicht klein“, sagte er am Sonntag zudem in einem Interview mit der griechischen Zeitung „Kathimerini“. Erdoğan sprach von einem „Klima der Harmonie“ zwischen ihm und Mitsotakis.

Mitsotakis erklärte, dass die Verbesserung der bilateralen Beziehungen mit der Türkei konkrete und positive Ergebnisse zeigten.

„Es war das vierte Treffen in den letzten zehn Monaten, was meiner Meinung nach beweist, dass die beiden Nachbarn diesen Ansatz des gegenseitigen Verständnisses nicht mehr als Ausnahme, sondern als produktive Normalität etablieren können, die nicht durch die bekannten Unterschiede in unseren Positionen negiert wird“, sagte Mitsotakis.

Er sagte, dass die bilateralen Beziehungen, wie von den Parteien vereinbart, auf drei Ebenen Fortschritte gemacht haben: politischer Dialog, positive Agenda und vertrauensbildende Maßnahmen.

„Ich glaube, dass dies eine positive Entwicklung in einer schwierigen Zeit für den internationalen Frieden, aber auch für die allgemeine Stabilität in unserer Region ist“, sagte der griechische Regierungschef.

Zur Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der irregulären Migration sagte Mitsotakis, Athen unterstütze mehr EU-Hilfe für die Türkei, die ebenfalls unter dem Problem leide.

„Unsere gemeinsamen Bemühungen, Menschenhändlern das Handwerk zu legen, haben zu Ergebnissen geführt. Türkiye hat in dieser Hinsicht einen positiven Beitrag geleistet“, sagte er.

Meinungsverschiedenheiten zu Hamas

Bei den Meinungen zur Hamas gab es jedoch Unterschiede. Mitsotakis bezeichnete die Hamas als Terrororganisation. Darauf entgegnete der türkische Präsident, er sehe das anders. „Ich sehe die Hamas nicht als Terrorgruppe“, so Erdogan. „Ich sehe sie als eine Gruppe von Menschen, die versucht, ihr eigenes Land zu schützen.“

Mitsotakis sagte daraufhin: „Einigen wir uns darauf, dass wir uns in dieser Frage nicht einig sind. Aber wir können uns darauf einigen, dass ein sofortiger Waffenstillstand notwendig ist, weil auch das palästinensische Volk Opfer dieser rücksichtslosen Politik ist.“