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Progesteronmangel bei Frauen: Häufig vernachlässigte Hormonstörung

Für die Produktion von Progesteron ist der Gelbkörper verantwortlich. Besteht eine Gelbkörperschwäche, kann nicht genug des Hormons hergestellt werden

(Symbolfoto: pixa)
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Die beiden Gegenspieler Östrogen und Progesteron sind maßgeblich für den Zyklus der Frau verantwortlich. Befinden sie sich im Einklang, wird von einem gesunden Hormonspiegel gesprochen. Ein Progesteronmangel bedeutet, dass im Körper zu wenig Progesteron gebildet wird und es zu Zyklusstörungen kommen kann. Oft wird der eigentliche Auslöser übersehen, da ein Hormoncheck nicht rechtzeitig durchgeführt wird. Nachfolgend berichten wir, welche Symptome ein Progesteronmangel hat und wie Frauen ihn behandeln können.

Symptome des Progesteronmangels bei Frauen

Für die Produktion von Progesteron ist der Gelbkörper verantwortlich. Besteht eine Gelbkörperschwäche, kann nicht genug des Hormons hergestellt werden und es kommt zu einer Östrogendominanz. Je nach Ausprägung des Mangels zeigt der Progesteronmangel Symptome leichter Natur oder in stärkerer Ausprägung. Erkennen lässt er sich bei einer Blutuntersuchung, allerdings nur, wenn diese zum richtigen Zeitpunkt im Zyklus durchgeführt wird. Die typischen Symptome sind:

  • Zyklusstörungen unterschiedlicher Ausprägung
  • Prämenstruelles Syndrom
  • Gewichtszunahme ohne Veränderung der Ernährung
  • Schlafstörungen
  • Wassereinlagerungen
  • Haar- und Hautbeschwerden

Wichtig zu wissen: Zu Beginn der Menopause ist ein nachlassender Progesteronspiegel normal. Das führt unter anderem zu den gefürchteten Wechseljahrsbeschwerden.

Natürliche Behandlung bei Frauen ohne Kinderwunsch möglich

Durch regelmäßige Bewegung und Fitness können sich Frauen selbstständig behelfen und ihren Hormonstatus ein Einklang bringen. Das funktioniert aber nur dann, wenn der Mangel nicht stark ausgeprägt ist. Die endgültige Entscheidung über die richtige Therapie trifft der Gynäkologe. Besteht bei der betroffenen Frau ein Kinderwunsch, sind andere Maßnahmen nötig als zur reinen Symptomlinderung.

Natürliche Nährstoffe gegen Progesteronmangel

Bei schwachen Symptomen oder zur Linderung von Wechseljahrsbeschwerden gibt es eine Reihe natürlicher Wirkstoffe, die dem Progesteronmangel entgegenwirken können. Dazu gehört unter anderem die Yamswurzel, die als sogenannte Energiepflanze gilt. In ihr ist Diosgenin enthalten, ein Stoff, der dem natürlich vorkommenden Progesteron sehr ähnlich ist.

Ebenfalls gilt Passionsblumenextrakt als wirksame Hilfe, wenngleich er den Progesteronspiegel nicht direkt anhebt. Stattdessen soll Passionsblume gegen verschiedene Wechseljahrsbeschwerden hilfreich sein , darunter Depressionen, Angstzustände, Hitzewallungen und wiederkehrende Kopfschmerzen.

Ein dritter Ansatz ist die Nutzung von Mönchspfeffer, einem ebenfalls natürlichen Produkt, das unter anderem die Produktion von Progesteron anregen kann. Wichtig ist bei der Einnahme, dass auch hier zuvor mit dem Gynäkologen gesprochen wird. Es gibt selbst bei natürlichen Hilfsmitteln Kontraindikationen, so zum Beispiel die Einnahme der Antibaby-Pille oder anderer hormoneller Hilfsmittel.

Gesunde Ernährung, Sport und Gewichtsabbau

Frauen mit erhöhtem Körpergewicht leiden statistisch gesehen häufiger unter Hormonbeschwerden als schlanke Personen. Zwar lässt sich das nicht auf jede Frau übertragen, die Reduktion des schädlichen Bauchfetts kann sich aber positiv auf den Hormonhaushalt auswirken. Auch eine gesunde Lebensweise gilt als hormonfördern. Dazu gehören gesunde Ernährung, bestehend aus Proteinen, guten Fetten und Kohlenhydraten, sowie regelmäßiger Sport. Durch die Bewegung wird die Hormonproduktion angeregt und eine Dysbalance kann sich regulieren.

Manchmal wird die Antibaby-Pille als Hilfsmittel gegen Hormonstörungen verordnet. Hier muss sich die betroffene Frau im Klaren sein, dass sie dann für die Zeit der Einnahme nicht schwanger werden kann. Für Frauen mit Kinderwunsch ist die Entscheidung daher kontraproduktiv.