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Visastreit
Nach Aufhebung der Visa-Sperre: Türkische Lira steigt auf höchsten Stand seit Oktober

Nach einer fast dreimonatigen Pause können türkische Staatsbürger nun wieder Visa für die Einreise in die USA beantragen.

(Foto: AA)
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Ankara (nex) – Kurz nachdem die US-Botschaft in Ankara die vollständige Wiederaufnahme der Visa-Dienstleistungen für türkische Staatsbürger angekündigt hatte, gewann die türkische Lira gegenüber dem US-Dollar an Wert.

Der Dollarkurs fiel bis 18 Uhr Ortszeit um mehr als 1 Prozent auf unter 3.77 gegenüber 3.8240 am Tag zuvor. Das ist somit der höchste Stand gegenüber dem US-Dollar seit dem 31. Oktober.

Wie die US-Botschaft in Ankara heute mitteilte, können türkische Staatsbürger wieder US-Visa beantragen. Die US-Botschaft in Ankara und die türkische Botschaft in Washington gaben getrennte Erklärungen über ihre Twitter-Konten heraus, in denen sie das Ende der seit Anfang November geltenden Visabeschränkungen ankündigten.

Als Grund für ihren Schritt nannte die US-Botschaft in Ankara, die türkische Regierung habe zugesichert, dass es keine Ermittlungen gegen weitere lokale Mitarbeiter von US-Vertretungen im Land gebe. Außerdem sicherte die Türkei zu, die US-Behörden in Zukunft über eventuell bevorstehende Festnahmen zu informieren.

“Seit Oktober hält sich die türkische Regierung an die hochrangigen Zusicherungen, die sie den Vereinigten Staaten gegeben hat, dass es keine zusätzlichen lokalen Mitarbeiter unserer Mission in der Türkei gibt, gegen die Ermittlungen laufen.”

Nach der Inhaftierung von zwei türkischen Mitarbeitern von US-Konsulaten in der Türkei hatte die USA die Visavergabe ausgesetzt. In einer Erklärung hieß es damals, dass die US-Regierung prüfen müsse, inwieweit die Regierung in Ankara sich der Sicherheit der US-Botschaft und ihres Personals verpflichtet fühle.

Die türkische Regierung reagierte mit der gleichen Maßnahme. Ankara veröffentlichte nur wenig später eine nahezu wortgleiche Erklärung und legte ihrerseits die Visavergabe an US-Bürger auf Eis.

Einer der Verhafteten, Metin Topuz, war als Verbindungsoffizier der DEA (US-Drogenbehörde) im US-Konsulat in Istanbul tätig. Türkische Behörden werfen ihm Terrorismus und Verbindungen zu der des in der USA lebenden Prediger Fethullah Gülens Organisation FETÖ vor.