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Türkischer Verteidigungsminister: Eigener Kampfjet bis 2023 einsatzbereit

Die Türkei wird möglicherweise sehr bald dem exklusiven Kreis der wenigen Länder, die Kampfflugzeuge der fünften Generation herstellen, beitreten. Geplant seien laut türkischem Verteidigungsministerium 200 Kampfjets.

(Beispielfoto: TAI)
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London (nex) – Die Türkei wird möglicherweise sehr bald dem exklusiven Kreis der wenigen Länder, die Kampfflugzeuge der fünften Generation herstellen, beitreten. Geplant sind laut türkischem Verteidigungsministerium 200 Kampfjets. Der Preis eines Jets werde bei 100 Mio Dollar liegen, die Gesamtkosten der Entwicklung sollen 25 Milliarden US Dollar betragen.

„Der türkische Kampfjet TF-X wird bis 2023 einsatzbereit sein“, so der türkische Verteidigungsminister am gestrigen Montag.

Im Gespräch mit den Medien in London sagte Nurettin Canikli: „Wir werden alle Schritte so schnell wie möglich abschließen. Es wird keine Verzögerung geben. Canikli wollte kein genaues Datum nennen, das primäre Ziel sei es, das Kampfflugzeug bis zum Jahr 2023 einsatzbereit zu haben.

Der türkische Minister sagte, dass viele Länder, darunter auch Großbritannien, im Rahmen des Projekts, technologische Unterstützung leisteten. Die Türkei werde für das Projekt nicht von einem einzigen Land oder Unternehmen abhängig sein, so Canikli.

„Wenn man mit einem einzigen Unternehmen zusammenarbeitet, oder wenn man von einem einzigen Land abhängig ist, kann es in bestimmten Phasen des Projekts zu unterschiedlichen Problemen kommen“, fügte er hinzu.

Die Entscheidung der Türkei, einen eigenen Kampfjet zu entwickeln, fiel bereits im Dezember 2010. Im August des darauffolgende Jahres erteilte das türkische Verteidigungsministerium dem staatseigenen Luft- und Raumfahrtkonzern mit Hauptsitz in Ankara TAI (TUSAŞ Aerospace Industries), den Auftrag zur Entwicklung eines heimischen Trainings- und Kampfjets.

https://youtu.be/4usi3JLAuE8

Unternehmen der Türkei und Großbritanniens unterschrieben während eines Besuchs der britischen Premierministerin Theresa May in der türkischen Hauptstadt Ankara im Januar dieses ein Rüstungsabkommen.

Das britische Unternehmen BAE Systems und die türkische Waffenschmiede TAI würden eine neue Generation von türkischen Kampfflugzeugen im Rahmen des türkischen Rüstungsprojekts TF-X entwickeln, hieß es in einer Erklärung.

„Dies ist der Beginn einer neuen intensiveren Handelsbeziehung mit der Türkei und wird voraussichtlich für die nächsten Jahrzehnte britische und türkische Arbeitsplätze sowie Wohlstand sichern“, so May in der Erklärung

„Unsere Kooperation in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit ist gerechtfertigt und wichtig, da die Türkei ein wichtiger Nato-Partner ist“, habe eine Sprecherin der britischen Premierministerin erklärt

Ian King, CEO von BAE Systems, habe bekannt gegeben, dass das Abkommen die Fortsetzung der Arbeiten an Design und Entwicklung des Flugzeugs bestätige und „einen neuen aufregenden Schritt in den Beziehungen zwischen der Türkei und dem Vereinigten Königreich durch die Zusammenarbeit von BAE Systems und TAI darstellt.“

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