Start Politik Ausland Flüchtlingspolitik Türkei: Einbürgerung von 23.000 Ahiska-Türken geplant

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Türkei: Einbürgerung von 23.000 Ahiska-Türken geplant

Während in Deutschland beim Thema "Doppelpass für Türken" den Politikern und der Mehrheitsgesellschaft auch nach über 50 Jahren noch immer die Haare zu Berge stehen, hat der türkische Präsident, nach der Ankündigung einer Einbürgerung von vielen Flüchtlingen im Januar dieses Jahres, nun auch die Einbürgerung von 23.000 Ahiska-Türken eingeleitet. 

(Archivfoto: AA)
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Almaty (nex) – Während in Deutschland beim Thema „Doppelpass für Türken“ den Politikern und der Mehrheitsgesellschaft auch nach über 50 Jahren noch immer die Haare zu Berge stehen, hat der türkische Präsident, nach der Ankündigung einer Einbürgerung von vielen Flüchtlingen im Januar dieses Jahres, nun auch die Einbürgerung von 23.000 Ahiska-Türken eingeleitet.

Die Türkei werde 23.000 Ahiska-Türken, die während der Sowjetzeit aus dem Kaukasus vertrieben wurden, die Staatsbürgerschaft erteilen, sagte ein Spitzenvertreter der ethnischen Gruppe am Sonntag.

„Die Türkei hat für uns Ahiska-Türken so viel getan, wir sind sehr dankbar und glücklich“, sagte Ziyatdin Kassanov gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu am Rande eines Treffens der Weltunion der Ahiska Türken (DATUB) in der kasachischen Hauptstadt Almaty.

„Über 23.000 Ahiska-Türken, die seit über 10 Jahren in der Türkei leben, aber bisher noch keine Arbeitserlaubnis oder Staatsbürgerschaft erhalten haben, werden nun eingebürgert“, so Kassanov.

(Foto: AA)

„Die Ausstellung von neuen Ausweisen begann letzten Monat im Auftrag von Präsident Recep Tayyip Erdogan mit einem Kabinettsbeschluss und Richtlinien des Innenministeriums“, sagte er.

Die Ahiska-Türken, auch als Meschetische Türken bekannt, wurden 1944 durch den Sowjetführer Josef Stalin aus ihrer Heimat, der Meschetenregion in Georgien, vertrieben, als dieser eine Zwangsumsiedlung der Türken von den Küsten des Schwarzen Meeres anstrebte.

Sowohl vor als auch nach ihrer Deportation erfuhr die Volksgruppe Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen. Diejenigen, die 1990 in die Ukraine emigrieren konnten, lebten in Elendsquartieren, die von Saisonarbeitern genutzt wurden.

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