Start Politik Ausland Eastmed-Pipeline Gas-Deal: Ganz Israel wartet auf türkischen Energieminister Albayrak

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Gas-Deal: Ganz Israel wartet auf türkischen Energieminister Albayrak

Die Verhandlungen zwischen der Türkei und Israel über den Erdgas-Pipeline-Bau zur Beförderung von israelischem Gas nach Europa seien nun in einem fortgeschrittenen Stadium, sagte ein Berater des israelischen Energieministers am heutigen Freitag.

(Archivfoto: AA)
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Ankara (nex) – Die Verhandlungen zwischen der Türkei und Israel über den Erdgas-Pipeline-Bau zur Beförderung von israelischem Gas nach Europa seien nun in einem fortgeschrittenen Stadium, sagte ein Berater des israelischen Energieministers am heutigen Freitag.

In einem Exklusiv-Interview mit der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu sagte Dror Cohen, dass die derzeitigen Gespräche zwischen Israel und der Türkei den Preis und die genaue Route der Pipeline beträfen.

Die  1.900 km lange Eastmed-Pipeline ist ein Projekt der EU mit dem Ziel, vom russischen Gas unabhängig zu werden. Die Pipeline soll 1.300 km unter dem Mittelmeer verlaufen, etwa 1.900 km lang sein und das von israelischen Unternehmen im östlichen Mittelmeer entdeckte Erdgas nach Europa befördern. Die Leitung soll über 6,2 Mrd. Euro kosten und von privaten Unternehmen mit der finanziellen Unterstützung der EU gebaut werden. Nach Fertigstellung werde die Pipeline jährlich zwischen 10 und 20 Milliarden Kubikmeter Gas befördern.

„Wir haben einige Meinungsverschiedenheiten, was den Preis und die genaue Route der Pipeline betrifft und befinden uns noch in der Verhandlungsphase“, so Cohen gegenüber Anadolu.

An den Verhandlungen nehmen sowohl israelische und türkische private Unternehmen als auch Regierungsvertreter beider Länder teil.

Bei seinem jüngsten Besuch in der Türkei sagte der israelische Energieminister Yuval Steinitz am Rande des 22. Welt-Erdöl-Kongresses, dass sich beide Länder darauf geeinigt hätten, den Versuch zu unternehmen, das zwischenstaatliche Dachabkommen über den Bau der türkisch-israelischen Pipeline bis zum Ende des Jahres abzuschließen.

“Nach vier Gesprächsrunden haben wir beschlossen, die Gespräche zu beschleunigen und zu versuchen, ein Rahmenabkommen zwischen den beiden Ländern abzuschließen, das den Bau der israelisch-türkischen Pipeline vor Ende dieses Jahres ermöglichen soll”, kündigte Steinitz an und ergänzte, dass die dabei erzielten Fortschritte enorm seien.

Israel führe allerdings auch mit Ägypten und Griechenland Verhandlungen. Ebenso sei eine Zusammenarbeit mit allen drei Ländern denkbar, so der israelische Berater. Israel wolle nun endlich das Projekt in Gang bringen.

Cohen äußerte seine Hoffnung, dass ein Besuch des türkischen Energieministers Berat Albayrak in Tel Aviv das Projekt weiterbringen werde.

„Ich denke, wenn es soweit ist und die Vereinbarung kurz vor der Unterzeichnung steht, werden wir ihn [Albayrak] hoffentlich in Tel Aviv sehen. Ich warte, der Minister wartet, unsere Büros warten und ganz Israel wartet darauf, dass der Minister kommt „, sagte er.

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