Start Politik Ausland Referendum im Irak Erdogan: „Israelische Fahnen werden euch nicht retten“

Referendum im Irak
Erdogan: „Israelische Fahnen werden euch nicht retten“

"Wenn der einzige Unterstützer dieses Referendums Israel ist und die PKK schon vor der Bekanntgabe der Ergebnisse feiert, dann kann das weder legitim noch unschuldig sein", so der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in einer Rede am Dienstag.

(Foto: Screenshot/twitter/j.Arraf)
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Ankara (nex) – „Wehende israelische Fahnen“ werden die kurdische Autonomieregion im Irak nicht vor internationaler Isolation schützen, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in einer Rede am Dienstag.

Erdogan betonte, dass in Ankara bereits sowohl militärische als auch wirtschaftliche Sanktionen „auf dem Tisch“ lägen.

„Wenn der einzige Unterstützer dieses Referendums Israel ist und die PKK schon vor der Bekanntgabe der Ergebnisse feiert, dann kann das weder legitim noch unschuldig sein“, so Erdogan weiter.

Die Türkei habe bis zum letzten Moment erwartet, dass die kurdische Autonomieregierung im Irak das Referendum absagt. Erdogan nannte die Entscheidung Masud Barzanis, die Abstimmung durchzuführen „Verrat gegen Türkei“.

Er bekräftigte Ankaras Einwand gegen das Referendum und rief die Autonomieregierung auf, „zur Vernunft zu kommen“.

„Alle Möglichkeiten, von wirtschaftlichen Sanktionen bis militärischen Optionen, sind auf dem Tisch“, so der türkische Präsident. Auch der Luftraum und territoriale Gebiete seien auf dem Tisch. Über all diese Optionen würde verhandelt.

„Ich hoffe, dass die nordirakische Regierung wieder zur Vernunft kommt und dieses Abenteuer, das nur zu einer Dunkelheit führen wird, beendet, bevor diese drastischen Schritte nötig werden“ so Erdogan weiter.

Bereits am Sonntag hatte der türkische Präsident als Reaktion auf das Unabhängigkeitsreferendum im Nordirak mit einem militärischen Eingriff in dem Nachbarland gedroht.

„Wir könnten wieder über Nacht einmarschieren”, hatte Erdogan in Anspielung auf die Militäroperation „Schutzschild Euphrat“ der türkischen Streitkräfte in Syrien im vergangenen Jahr  einer Rede am Montag gesagt. Auf einer Pressekonferenz in Ankara hatte er erklärt, “Terrorstaaten” an der türkischen Grenze seien für ihn nicht hinnehmbar. Das sei eine Frage des Überlebens.

“Wir haben eine 911 Kilometer lange Grenze zu Syrien. Wir werden niemals die Errichtung solcher Terrorstaaten zulassen. Wie ich schon zuvor sagte, könnten wir eines Nachts plötzlich einmarschieren. Wir haben das bei der Operation Schutzschild [in Syrien] gemacht. Was Irak und Syrien betrifft, liegen alle Optionen auf dem Tisch. Wir machen jetzt einen neuen Schritt – so wie wir bereits ein 2000 km² großes Gebiet vom IS gesäubert haben, werden wir dies auch im Irak so machen”, so Erdogan.

Außerdem drohte er damit, eine Ölpipeline aus dem Nordirak zu schließen. Auch der Iran hat seine Grenzen zur Kurdenregion bereits dicht gemacht.