Berlin (nex) – Cem Özdemir gilt als potenzieller Außenminister einer schwarz-grünen Koalition. Im Interview mit n-tv spricht er über mögliche Maßnahmen, die er als Außenminister umsetzen würde, um Erdogan „wehzutun“.
Die Bundesregierung prüfe momentan die Aussetzung von Hermes-Bürgschaften, Reisewarnungen oder das Einfrieren von Rüstungsexporten. Aber die Zeit des Prüfens müsse endlich zu Ende sein, so Özdemir gegenüber n-tv. Wenn die Grünen mitregieren, würden sie sich dafür einsetzen, die Maßnahmen zu ergreifen, die Präsident Erdogan „wirklich wehtun“.
„Als die Bundesregierung angekündigt hat, sie könnte bei der Aussetzung der Hermes-Bürgschaften Ernst machen, hat Erdogan innerhalb von 24 Stunden reagiert und die Terrorliste, auf der auch deutsche Unternehmen standen, zurückgezogen. Erdogan hört auf diesem Ohr gut. Ich würde deutlicher in dieses Ohr sprechen, gerne auch auf Türkisch“, so Özdemir weiter.
Bei einer schwarz-grünen Koalition würden Grüne auch klar sagen, „dass der lange Arm des Präsidenten in der deutschen Politik nichts verloren hat.“
Laut Özdemir sei es ein untragbarer Zustand, dass Erdogan in Deutschland mit viel Geld „Parallelstrukturen und ein Spitzelsystem“ errichte.
Auch interessant
Trotz Urlaubs-Boykott der Deutschen: Siemens unterzeichnet Milliarden-Deal in der Türkei