Istanbul (nex) – Während deutsche Urlauber dieses Jahr die Türkei als Urlaubsziel boykottieren und den diesjährigen Sommer im Regen verbringen müssen, um damit angeblich den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan auf Grund von Menschenrechtsverletzungen zu einem Rücktritt zu bewegen, hat das deutsche Traditionsunternehmen Siemens in der Türkei heute einen Multimilliarden-Deal an Land gezogen.
Wie die „Deutsche Welle“ unter Berufung auf türkische Nachrichtenagenturen berichtet, habe das deutsch-türkische Konsortium aus Siemens und Türkerler-Kalyon mit 3,48 Dollar pro Kilowattstunde den geringsten Preis bei der Ausschreibung geboten. Das Projekt sehe vor, in fünf Regionen des Landes Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 1000 Megawatt zu bauen.
In Anbetracht der über 200-jährigen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Türkei werde dieser Deal zu den deutsch-türkischen Beziehungen einen wichtigen Beitrag leisten, so der türkische Energieminister Berat Albayrak gegenüber Medien.
Dem Bericht zufolge soll Siemens in der Türkei eine Fabrik zur Herstellung von Windturbinen errichten. Laut Ausschreibung müssten 80 Prozent der Ingenieure Türken sein. Das Konsortium soll mehr als eine Milliarde Dollar investieren. Wie die „Deutsche Welle“ weiter berichtet, sollen mit den Anlagen pro Jahr drei Milliarden Kilowattstunden Strom produziert werden, was für den Bedarf von 1,1 Millionen Haushalten ausreiche.
Neben vier deutschen Unternehmen beteiligten sich an der Ausschreibung auch Konzerne aus den USA, Dänemark und China mit ihren türkischen Partnern. Bei den deutschen Konzernen handele es sich neben Siemens um die Unternehmen Nordex, Enercon und Senvion.
Die Ausschreibung war Teil eines Projekts der türkischen Regierung zum Ausbau erneuerbarer Energien.
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