Thilo Mischke im mexikanischen Juarez: „Ich fühle mich hier unsicher mit unseren Kameras. Und unwohl, weil ich weiß, dass er dort vor der Bar das größte Leid seines Lebens empfunden hat. Das ist einfach zu viel für mich.“
„Er“, das ist Ephrain, der jahrelang Mitglied im Juarez-Kartell war. Zu seinen Aufgaben gehörten Entführungen und Erpressungen, bis er selbst zum Opfer wurde. „Sie haben mich gefoltert, Teile meines Körpers aufgeschnitten und dann haben sie mich kastriert. Ich habe überall Narben. Sie haben mir Löcher in meine Lungen gestochen und Wasser in meine Nase gegossen. Aber ich habe ihnen nichts gesagt. Irgendwann gaben sie mir den Gnadenschuss.“
Ein verfeindetes Kartell griff den Familienvater an, Ephrain überlebte. Zwei Jahre konnte er nicht laufen, acht Monate lag er im Koma. Vier Jahre lang kämpfte er mit dem emotionalen Schmerz. Heute kann er mit ProSieben über seine schrecklichen Erlebnisse sprechen. Hintergrund In Mexiko herrscht Drogenkrieg. Die organisierte Gewalt bestimmt das Leben der Menschen.
Die mexikanischen Drogenkartelle gehören zu den mächtigsten Rauschgifthändlern der Welt. Erpressung, Entführung und Prostitution gehören zum Alltag. Sie demonstrieren ihre Macht skrupellos, brutal und schrecken nicht vor Mord zurück. Mehr als 12.000 Menschen sind in Mexiko in den ersten sieben Monaten des Jahres 2017 bereits ermordet worden, so viele wie im selben Zeitraum die letzten zwanzig Jahre nicht.
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