Start Panorama Gesellschaft Islam in Deutschland Berlin: Ex-Vorstand der Sehitlik-Moschee plant muslimische Akademie

Islam in Deutschland
Berlin: Ex-Vorstand der Sehitlik-Moschee plant muslimische Akademie

In Berlin soll eine muslimische Akademie entstehen. Nach Informationen des rbb plant eine Gruppe um den ehemaligen Vorstand der Neuköllner Sehitlik-Moschee die Gründung eines neuen Vereins.

(Symbolfoto: Lienhard Schulz - Eigenes Werk, CC BY 2.5. wikimedia)
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Berlin (nex) – In Berlin soll eine muslimische Akademie entstehen. Nach Informationen des rbb plant eine Gruppe um den ehemaligen Vorstand der Neuköllner Sehitlik-Moschee die Gründung eines neuen Vereins.

Eine deutsche Islam-Akademie soll es werden: ein Kompentenzzentrum von jungen Musliminnen und Muslimen, die Workshops anbieten, Vorträge halten, Artikel schreiben und Veranstaltungen organisieren.

Es soll ein Diskussionsforum entstehen, ähnlich wie die katholische und evangelische Akademie, sagte die Mitinitiatorin Pinar Cetin dem rbb. Dabei soll es um theologische Themen, aber auch um aktuelle gesellschaftliche Fragen gehen wie Umweltschutz, Radikalisierung, Rechte von Homosexuellen oder Gleichberechtigung von Frauen im Islam.

Die Gründungsgruppe besteht aus etwa 30 meist jungen Leuten, die in den letzten Jahren in der Neuköllner Sehitlik-Moschee aktiv waren. Die Moschee gehört zum Verband DITIB, der unter Einfluss der türkischen Religionsbehörde steht. Umstrittene Themen wurden in letzter Zeit mehr und mehr aus dem Gemeindeleben ausgegrenzt, so die Akademie-Gründer. Daher haben sie sich entschlossen, einen Raum außerhalb der Moscheestrukturen zu schaffen. Nun braucht die Akademie noch einen Namen, Räume – und finanzielle Unterstützung.

Zu den Gründern gehören Mitglieder des vor einem halben Jahr abgesetzten Vorstands der Sehitlik-Moschee. Das Team um den Gemeindevorstand Ender Cetin hatte die Moschee zu einem renommierten und offenen Haus gemacht. Hierher kamen in den letzten Jahren nicht nur hunderte von Schulklassen und Besuchergruppen, hierher kamen Christen und Juden, Nichtgläubige, Lesben und Schwule.

Bei den turnusmäßigen Neuwahlen des Gemeindevorstands im Dezember stand Ender Cetin nicht auf der Kandidatenliste – offenbar auf Druck der türkischen Religionsbehörde, was aber von dort bestritten wird.