Sterling (nex) – Mohmoud Hassenen Aboras hat es bislang nicht übers Herz gebracht, seiner jüngsten Tochter zu erzählen, wo ihre Schwester seit Sonntag denn geblieben ist.
Mit ihren drei Jahren ist sie einfach noch zu jung, um das Ausmaß der Tragödie zu erfassen, die die Familie am frühen Sonntagmorgen heimgesucht hat.
„Wo ist Nabra?“, frage sie ständig, erzählt der Vater in einem emotionsgeladenen Interview mit der englischsprachigen Nachrichtenagentur Anadolu.
Nabra, die älteste von vier Kindern, war mit einer Gruppe von über einem Dutzend Teenagerinnen unterwegs, die nach dem Fastenbrechen in einem Fastfood-Restaurant zurück zur Moschee in Sterling im US-Bundesstaat Virginia liefen.
Es kam zu einer Auseinandersetzung zwischen einem der Teenager aus der Gruppe und einem Unbekannten in einem Auto, den die Polizei später als Darwin Martinez Torres identifizieren konnte. Als die Situation eskalierte, fuhr Darwin auf den Bordstein und zwang die Teenager zur Flucht.
Berichten zufolge stieg er mit einem Baseballschläger aus seinem Auto aus, verfolgte Nabra (17) und erschlug sie mit diesem. Daraufhin habe er sie ins Auto gesteckt und sei an einen anderen Ort gefahren, wo er erneut mit dem Baseballschläger auf sie eingeschlagen und sie anschließend in einen Teich geworfen habe. Die Polizei entdeckte am nächsten Tag in den Nachmittagsstunden die Leiche der 17-Jährigen.
„Wir hassen einander wegen der Religion, unserer Hautfarbe und so“, sagt der Vater im Gespräch mit Anadolu und ergänzt:
„Das ist nicht gut. Warum liebt ihr nicht einander? Vergesst die Religion. Wir sind Menschen. Warum liebt ihr nicht einander?“
Dieser Wesenszug sei Teil ihrer Kultur, so Mohmoud, der nubisch-ägyptische Wurzeln hat.
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