Ankara (nex) – Die Türkei werde Jadoid Merroune posthum die türkische Staatsbürgerschaft verleihen, der in der Nacht des vereitelten Putschversuchs von an diesem beteiligten Soldaten getötet worden war, als er gegen die Militärpanzer Widerstand leistete.
Merroune, der als Touristenführer arbeitete, war einer von Tausenden, die am 15. Juli 2016 in Istanbul auf die Straße gingen, nachdem Präsident Erdogan das türkische Volk dazu aufgerufen hatte, sich gegen den Putschversuch zu stellen.
Der 32-Jährige wurde später in der Nähe des Gebäudes des staatlichen Fernsehsenders TRT im Istanbuler Landkreis Harbiye von Putschisten erschossen.
Wie türkische Medien unter Berufung auf Regierungskreise berichten, soll Merroune die türkische Staatsbürgerschaft erteilt werden, damit seine Familie von den Leistungsansprüchen profitieren können, die Angehörigen von Märtyrern vonseiten des Staates zustehen.
Merrounes Familie erhalte bereits im Rahmen der „Märtyrertumsrechte“ monatliche Zahlungen, ohne dass er dafür türkischer Staatsbürger zu sein brauche, heißt es in den Medien weiter. Der türkische Pass würde ihnen aber weitere Möglichkeiten eröffnen wie eine Anstellung in staatlichen Institutionen, den Erhalt von kostenloser Ausbildung sowie die Aufnahme zinsloser Immobilienkredite.
Über den Verlauf und Zeitplan der Einbürgerung wurden bislang noch keine Details bekannt.
Bei dem vereitelten Putschversuch vom 15. Juli 2015 wurden 250 Menschen getötet und fast 2.200 verletzt.
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