Berlin (nex) – Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist erstmals seit der Wiedervereinigung auf unter 20.000 gesunken. Das berichtet der Branchendienst APOTHEKE ADHOC.
Ende 2016 gab es nach offiziellen Angaben bundesweit noch 20.023 Apotheken. Im ersten Quartal rutschte die Zahl klar unter die Schwelle: Alleine in NRW, Niedersachsen und Bremen schlossen laut APOTHEKE ADHOC insgesamt 33 Apotheken. Zahlen aus anderen Kammerbezirken liegen noch nicht vor.
Damit ist aber bereits klar, dass die Zahl der Apotheken bis Ende März auf unter 20.000 gefallen ist. Das ist der niedrigste Stand seit 1990, als es 19.898 Apotheken gab. Setzt sich die Zahl der Schließungen in diesem Tempo fort, zeichnet sich für dieses Jahr ein Negativrekord ab.
Im vergangenen Jahr schlossen unter dem Strich bundesweit 226 Apotheken. Die Zahl der Betriebsstätten geht seit dem Höchststand mit 21.602 Betriebsstätten im Jahr 2008 kontinuierlich zurück: Innerhalb der vergangenen acht Jahre haben netto 1570 Apotheken aufgegeben, das entspricht einem Rückgang um 7,3 Prozent.
Noch deutlicher ist der Trend, wenn man die Zahl der selbstständigen Apotheker betrachtet. Diese lag zum Jahreswechsel bei 15.607, das waren 361 weniger als Ende 2015. Der Rekordwert aus dem Jahr 2000 weist 21.592 Inhaber aus. Jeder Apotheker darf seit 2004 zusätzlich zur Hauptapotheke bis zu drei Filialen betreiben.
Die Apothekendichte liegt aktuell bei 24 Betriebsstätten für 100.000 Einwohner. 2008 gab es im Mittel noch 26,3 Apotheken pro 100.000 Einwohner.