Ankara (nex) – Die Zahl der Kinderehen in der Türkei ist laut dem Türkischen Institut für Statistik TurkStat in den vergangenen zehn Jahren um 45,5 Prozent zurückgegangen.
Der Rückgang der Kinderehen sei insbesondere in der Altersgruppe von 16- bis 17-Jährigen zu verzeichnen gewesen.
2016 gab es nach TurkStat-Angaben 22,9 Millionen Unter-17-Jährige, was 28,7 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmache.
Mädchen würden 21-mal öfter im Kindesalter verheiratet als Jungen. Während die Zahl der verheirateten Jungen 2007 bei 2 279 lag, nahm sie 2016 um 42 Prozent ab und betrug 1 319, so TurkStat weiter. Die Zahl der Kinderbräute ging von 50 723 auf 27 637 und somit um 45,5 Prozent zurück.
Der Anteil der Kinderbräute unter den standesamtlichen Eheschließungen ging von 7,9 Prozent im Jahr 2007 auf 4,6 Prozent im vergangenen Jahr zurück, während die Zahl Kinderbräutigame von 0,4 auf 0,2 Prozent abnahm.
Der höchste Anteil an Kinderbräuten wurde in der osttürkischen Provinz Agri mit 15,7 Prozent, also 733 Eheschließungen, verzeichnet.
Weitere Provinzen mit einem hohen Anteil an Kinderbräuten waren die osttürkische Provinz Mus mit 14,9 Prozent, gefolgt von Kilis im Süden des Landes mit 14,3 und Bitlis im Osten mit 14,2 Prozent.
Trabzon im Norden sowie Karabük im Nordwesten befinden sich unter den Provinzen mit der geringsten Kinderbräuterate.
Istanbul mit 1,8 Prozent, Izmir mit 2,5 Prozent und Ankara mit 3 Prozent befinden sich unter den Städten mit niedriger Kinderbräuterate, während Kahramanmaras mit 11,2 und Gaziantep mit 11 Prozent zu den Städten mit hoher Rate gehören.