Istanbul (nex) – Die Preise für Immobilien und andere Investitionsmöglichkeiten in der Türkei seien zurzeit niedrig, werden aber im Laufe der nächsten Jahre wieder stark steigen. Einem in der Türkei führenden Unternehmer zufolge, sei jetzt eine gute Zeit zu investieren.
„Der Grund liegt darin, dass Kosten und Verkaufspreise sich in bedeutendem Maße angeglichen haben“, erklärte Hamdi Akin, Vorstandsvorsitzender der Akfen Holding, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Anadolu. Das Unternehmen ist eine der größten Infrastrukturgruppen der Türkei.
Die Türkische Lira hat seit 2016 fast 20 Prozent ihres Wertes gegenüber dem Dollar verloren.
Akin zufolge wird sich die Türkei nach dem Referendum wieder auf die Wirtschaft konzentrieren.
„Die Türkei wird zum Business und zur Wirtschaft zurückkehren“, ist er sich sicher und fügt hinzu:
„Aus diesem Grunde warten wir eher auf das Ende dieses Prozesses als auf das Referendumsergebnis. Denn die Politik ist nicht unser Geschäft. Die türkischen Staatsbürger werden über den Ausgang entscheiden.“
Akin prognostiziert, dass 2017 und 2018 Investitionsjahre für türkische Geschäftskreise sein würden.
„Ausländische Finanzexperten denken, dass die türkische Wirtschaft sich erholen wird“, betont er.
Die Banken Goldman Sachs und JPMorgan Chase hatten ihre Schätzungen bezüglich des Wirtschaftswachstums der türkischen Wirtschaft in diesem Jahr revidiert. Dies hatten die beiden Bankengiganten am vergangenen Freitag mitgeteilt.
Goldman Sachs erwarte ein Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent, während JPMorgan Chase sogar von 2,6 Prozent ausgeht. Zuvor hatten beide Banken eine Prognose von 1,8 Prozent abgegeben.
Zu der Revision kam es nach der Veröffentlichung der BIP-Zahlen für das vergangene Jahr des Statistikinstituts der Türkei (TURKSTAT) am vergangenen Freitag. Demnach sei das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal um 3,5 Prozent und im gesamten Jahr um 2,9 Prozent gestiegen.
„Das türkische BIP erholte sich sehr gut und übertraf sowohl unsere als auch die Konsenserwartungen“, gab Goldman in einem Bericht bekannt.
Das Konsumwachstum sei eine Überraschung gewesen, teilt die Bank weiter mit, und die größte Erholung habe bei den Exporten stattgefunden.
„Wir hatten nach den jüngsten politischen Ereignissen, der politischen Unsicherheit und dem Verfall der türkischen Lira eine Minderung des Konsums prognostiziert“, so die Bank weiter.
Goldman Sachs rechne in den kommenden Quartalen damit, dass Exporte die wesentliche Wachstumsstütze darstellen werden.
JPMorgan Chase wies darauf hin, dass die jüngsten Wachstumszahlen – trotz der politischen Unsicherheit – positiv für die Wirtschaft seien, die sich nach dem Verfassungsreferendum vom 16. April sogar noch besser entwickeln könne.
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