Izmir (nex) – Ein Abgeordneter der regierenden Partei für Gerechtigkeit und Fortschritt (AKP) in der Türkei hat Medienberichten zufolge Griechenland nach einem neuerlichen Zerwürfnis wegen der beiden Felseninseln Kardak gewarnt: Die Türkei würde auf das Land schießen, sollte Griechenland „irgendwelche Spielchen treiben“.
„Ich warne Griechenland: Du bist 1996 wegen eines feigen Admirals davongekommen. Spiele nicht das Kardak-Spiel mit uns. Wir werden auf euch schießen“, habe am gestrigen Mittwoch der Izmirer AKP-Abgeordnete Hüseyin Kocabiyik getwittert. Der Tweet spiele auf eine Eskalation zwischen den beiden Ländern von vor 21 Jahren an, bei der es um zwei kleine ägäische Inseln ging.
Der AKP-Abgeordnete habe des Weiteren behauptet, dass der Kommandant der türkischen Marine die Anweisung der Ex-Ministerpräsidentin Tansu Ciller, die griechischen Schiffe zu versenken, nicht befolgt habe.
„Die griechische Dreistigkeit in der Ägäis geht weiter, weil der politische Befehl an jenem Tag nicht befolgt worden ist“, heißt es weiter in dem Tweet. „Griechenland sollte jedoch wissen, dass die Türkei nicht mehr das Land ist, das sie 1996 war.“
Der türkische Generalstabschef Hulusi Akar hatte am vergangenen Sonntag mit weiteren Militärangehörigen in einem Kriegsschiff der türkischen Marine ein Gebiet in der Nähe der Kardak besucht, worauf Griechenland mit scharfer Kritik reagierte.
Es wertet griechischen Medienberichten zufolge die Präsenz der türkischen Militärs in dem Gebiet als Antwort des Nachbarlandes auf den Entscheid des griechischen Höchstgerichts Aeropag, acht türkische Offiziere wegen drohender Foltergefahr nicht an die Türkei auszuliefern. Die Türkei wirft diesen die Teilnahme am vereitelten Putschversuch vom 15. Juli 2016 vor.
Die Kardak (griechisch: Imia) sind zwei kleine unbewohnte Felsen in der Ostägäis. 1996 standen die Türkei und Griechenland wegen eines Territorialstreits um die Inseln kurz vor einem Krieg, was die Stationierung von Soldaten beider Länder auf einer Insel zur Folge hatte.