Dortmund (nex) – Der ehemalige Journalist der „FAZ“ und Autor erlag am Freitag den Folgen eines Herzinfarkts. „Spiegel Online“ zufolge habe dies auch seine Familie bestätigt. Ulfkotte starb im Alter von 56 Jahren. Der Journalist schrieb viele Jahre für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Danach wurde er durch rechtsgerichtete und islamkritische Publikationen bekannt. Medienkritikern zufolge waren seine Arbeiten islamfeindlich sowie verschwörungsideologisch.
Ulfkotte betrieb die Internetseite akte-islam.de. Der Politikwissenschaftler Peter Widmann bezeichnete diese 2008 in einer Analyse zu rechtspopulistischen Islamkritikern als „boulevardesk“. Ulfkotte führe dort einen „abendländischen Existenzkampf“. Der Islam- und Politikwissenschaftler Thorsten Gerald Schneiders stellte 2009/10 beim VS Verlag für Sozialwissenschaften einen Sammelband zur „Islamfeindlichkeit“ zusammen.
Heiner Bielefeldt, Inhaber des Erlanger Lehrstuhls für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik, zählte darin Ulfkottes Werk zur „islamophobe[n] Propagandaliteratur“. Er zeichne „monströse Angstszenarien“, so Bielefeldt. Beispielhaft seien Ulfkottes Prophezeiungen, in Europa würde ein „Eurabien“ entstehen, man würde hier Mitte des 21. Jahrhunderts die Scharia einführen und es stehe eine Islamisierung (Stichwort Geburtenrate unmittelbar bevor, die wiederum mit der Neutronenbombe vergleichbar sei. (wiki)