Ankara (nex) – Dem türkischen Gesundheitsministerium zufolge sind in der Türkei zwischen April 2011 und September 2016 177.568 syrische Babys zur Welt gekommen.
Die Türkei beherbergt bereits etwa drei Millionen syrische Flüchtlinge, die vor dem blutigen Bürgerkrieg in ihrem geflohen sind und habe offiziellen Angaben zufolge für deren Unterstützung und Unterbringung bislang 25 Milliarden US-Dollar ausgegeben. Die von der internationalen Gemeinschaft für die Flüchtlinge erhaltene Hilfe betrage derzeit 612 Millionen US-Dollar, so die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD.
Über eine Million der Geflüchteten seien laut AFAD Kinder, somit sei die Türkei das Land mit den meisten Flüchtlingskindern.
Zur Verantwortung für diese Kinder gehöre nicht nur die Bereitstellung von Unterkünften, sondern auch die Gesundheitsversorgung sowie Bildung und andere Dienstleistungen, so die Behörde weiter. Die AFAD wies darauf hin, dass sie schwangeren und stillenden Flüchtlingsfrauen in Mutter-Kind-Gesundheitszentren im ganzen Land spezielle Mahlzeiten anbiete.
Die Zusammenarbeit des türkischen Bildungsministeriums und der AFAD gewähre 310.000 Kindern im Kindergarten- beziehungsweise Teenageralter die Möglichkeit, von der Straße zu kommen und die Schule zu besuchen, heißt es weiter. Des Weiteren hätten 115.000 syrische Erwachsene im Rahmen verschiedener in AFAD-Zentren angebotener Zertifikationsprogramme beschäftigungsrelevante Fähigkeiten erworben. Frauen hätten an Wahlen der Gemeindevorsteher teilgenommen und seien an der Leitung von Flüchtlingsunterkünften beteiligt, erklärte die Behörde.
Syrien befindet sich seit Anfang 2011, als Baschar al-Assads Regime Demonstrationen für Demokratie mit unerwarteter Brutalität niederschlug, in einem grausamen Bürgerkrieg. Diese waren im Zuge der Aufstände des arabischen Frühlings entstanden. Das Syrian Center for Policy Research, eine in Beirut ansässige NGO, hat die Zal der Todesopfer für den bereits sechs Jahre andauernden Konflikt mit mehr als 470 000 angegeben.
Der UN-Sicherheitsrat hat sich einstimmig hinter die Bemühungen Russlands und der Türkei zur Beendigung des fast sechsjährigen Konflikts in Syrien und die Friedensinitiative der beiden Länder gestellt.
In einer an den Sicherheitsrat gerichteten Erklärung beklagte der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin im Dezember „ein schwieriges Jahr“, lobte jedoch die Bemühungen, dieses mit einer internationalen Vereinbarung für Syrien zu beenden. Tschurkin dankte der Türkei für ihren „wesentlichen Beitrag“.
Die am 31. Dezember 2016 verabschiedete Resolution sieht die „schnelle sichere und ungehinderte“ Lieferung humanitärer Hilfe in ganz Syrien sowie ein Treffen für Friedensgespräche im Januar von Vertretern der syrischen Regierung und der Opposition in der kasachischen Hauptstadt Astana vor.
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