Dortmund (nex) – Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, hat anlässlich des heutigen Weltmädchentags auf seiner Webseite die wichtigsten Punkte über die Probleme zusammengetragen, mit denen Mädchen auch heute noch zu kämpfen haben. Dazu liefert es auch die neuesten verfügbaren Zahlen.
So gibt es laut UNICEF rund 1,1 Milliarden weibliche Menschen unter 18 Jahren auf der Erde. Dabei leben über die Hälfte von ihnen in Asien. Im vergangenen Jahr wurden 70 Millionen Mädchen geboren.
Fast neun von zehn Mädchen leben in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen, heißt es weiter. Ein Mädchen, das 2015 geboren wurde, hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 73 Jahren. Frauen in armen Ländern können jedoch mit einer 20 Jahre kürzeren Lebenszeit rechnen als Frauen in einem Industrieland.
Von den 70 Millionen Mädchen erhalten 61 Millionen im Schulalter keine Bildung, teilt UNICEF mit.
Laut neuen UNICEF-Zahlen arbeiten Mädchen zwischen 5 und 14 Jahren weltweit 550 Millionen Stunden pro Tag im Haushalt. Mädchen im Alter von 10 bis 14 erledigen Arbeiten wie Kochen, Saubermachen, Wasserholen doppelt so häufig wie Jungen.
Jedes Jahr sind, so UNICEF, drei Millionen Mädchen der Gefahr der Genitalverstümmelung ausgesetzt.
Es gibt aktuell rund 750 Millionen Frauen und Mädchen, die vor dem 18. Geburtstag verheiratet waren, heißt es weiter. Nach der Eheschließung gehen die meisten jungen Frauen nicht mehr zur Schule, müssen sich um den Haushalt kümmern und werden früh Mutter.
In den am wenigsten entwickelten Ländern hat laut UNICEF jede vierte junge Frau – das sind etwa 12 Millionen – ihr erstes Kind vor dem 18. Geburtstag bekommen.
120 Millionen Mädchen und junge Frauen unter 20, rund jede zehnte also, wurde bereits Opfer sexueller Gewalt, teilt UNICEF mit.
Ein paar gute Neuigkeiten hat das UNICEF dann doch zu bieten: Mädchen haben eine Multiplikatorenfunktion. Gehen sie länger zur Schule, heiraten sie auch später und bekommen weniger und gesündere Kinder. Diese wiederum gehen auch mit größerer Wahrscheinlichkeit zur Schule.
Die Weltgemeinschaft hat sich mit den „nachhaltigen Entwicklungszielen“ oder „UN-Entwicklungszielen“ unter anderem vorgenommen, die vollständige Gleichberechtigung der Geschlechter, das Ende der Armut, Bildung für alle, Frieden und Gerechtigkeit zu realisieren, so das UNICEF.
Und: Die Pakistanerin Malala Yousafzai, die jüngste Friedensnobelpreisträgerin der Geschichte, war zum Zeitpunkt ihrer Ehrung ein 17-jähriges Mädchen.