Dortmund (nex) – Palästinensische Aktivisten haben vor einigen Tagen einen Boykottaufruf gegen Facebook gestartet, nachdem die Social Media-Plattform auf Ersuchen Israels wegen angeblicher Hetze die Accounts mehrerer Palästinenser gesperrt und zahlreiche Posts gelöscht hat.
Zu Beginn vergangener Woche riefen sie unter dem Hashtag #FBCensorsPalestine ihre Unterstützer dazu auf, am 25. September zwischen 20 und 22 Uhr (Ortszeit Jerusalem) ihre Aktivitäten auf Facebook einzustellen. Nach Angaben des Gaza-Sprechers der Kampagne, Hussam al-Zayegh, gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu wurde die Initiative als Antwort auf die pro-israelische Haltung Facebooks gestartet.
Anfang September hatte das soziale Netzwerk mit israelischen Behörden eine Vereinbarung unterzeichnet, die unter anderem die Überwachung aller Facebook-Posts mit palästinensischem Inhalt und das Löschen beliebiger Posts, Seiten oder Accounts von Personen zulässt, die als „anstößig“ erachtet werden.
Zuvor hatte Facebook die Accounts von 12 Administratoren und Redakteuren zweier führender palästinensischer Nachrichtenagenturen, Shebab News Agency und Al-Quds News Network, ohne vorherige Benachrichtigung oder Warnung gelöscht. Shebab-Redakteur Mohamed al-Zaneen erklärte gegenüber Anadolu, dass er mehr als fünf Tage keinen Zugang zu seinem Account gehabt habe.
„Ich denke, dass dieser Schritt [das Sperren meines Accounts] nach der Einigung zwischen Facebook und Israel veranlasst wurde“, vermutet al-Zaneen. Er fügte hinzu, dass sein Account auch während des israelischen Gaza-Kriegs 2014 blockiert worden sei. Nach Angaben der beiden Nachrichtenagenturen habe man Dutzende Schreiben an die Facebook-Administration geschickt, um die Begründung für das Sperren der Seiten zu erfahren.
Facebook habe danach die blockierten Seiten wiederhergestellt und sich für den „Fehler“ entschuldigt.
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