Dortmund (nex) – Der Nahe Osten könne sich durch eine starke Führung, Konsens und ein neues gesellschaftliches Konzept in eine Region der Kultur, Zivilisation, des Friedens und Wohlstands verwandeln, sagte der Sprecher des türkischen Staatspräsidiums Ibrahim Kalin. In seiner regelmäßig erscheinenden englischsprachigen Kolumne in der Tageszeitung Daily Sabah stellte Kalin vier tiefverwurzelte Probleme in der Region fest.
Kalin sagte, dass gescheiterte Staaten und schwache Regierungen den Terror nährten. Länder wie Syrien, der Irak, der Jemen, Libyen, Somalia und Afghanistan hätten darin versagt, ihre Bürger zu schützen, stellten aber auch eine Sicherheitsgefahr für ihre Nachbarn dar. Der radikale und gewalttätige Extremismus von Gruppen wie IS (Daesh), al-Qaida, Boko Haram und al-Shabab stellten das zweite drängende Problem dar, betonte Kalin. Eingehüllt in eine religiöse Ideologie sei das Hauptziel solcher Organisationen „die Macht um jeden Preis auf sich zu konzentrieren“, so Kalin weiter.
„Muslime mit gutem Gewissen müssen deren pervertierte Ideologie ablehnen und die Jugend davor bewahren, dass sie in diese Welt abtaucht“, warnte er. „Dies erfordert eine ernsthafte intellektuelle Arbeit auf höchstem Niveau, wobei wir die intellektuelle Tradition des Islams wiederentdecken und deren Bedeutung für das 21. Jahrhundert aufzeigen müssen.“
Kalin wies darauf hin, dass das dritte Problem die wachsende Sektiererei zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen sei, die „vorgeführt werde, um nationalstaatliche Interessen zu verstecken und um Einfluss und Expansion zu kämpfen“.
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