Istanbul (nex) – Die Internationale Union Muslimischer Gelehrter (IUMS), eine in Katar ansässige Organisation, die Geistliche und Gelehrte aus aller Welt zusammenbringt, begann am vergangenen Dienstag ihre zweitägige Konferenz in Konya. Konya war von der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) zur Islamischen Tourismushauptstadt gekürt worden.
Auf der Konferenz wurde der Fokus auf Wirtschaftsfragen, mit denen die muslimische Gemeinde konfrontiert wird sowie auf Gespräche über die Städte Konya und Madina, die beide bedeutende Zentren in der islamischen Geschichte darstellen, gelegt. Es wurden 63 Gelehrte aus 25 Ländern erwartet. Die Konferenz wurde mit Verurteilungen des von Anhängern des in den USA lebenden Predigers Fetullah Gülen durchgeführten Putschversuchs in der Türkei eröffnet.
Der ägyptische Rechtsgelehrte Yusuf al-Qaradawi ist der Vorsitzende der internationalen Gruppe. Er sagte in seiner Eröffnungsrede, dass die IUMS den Gelehrten die notwendige Einheit biete, die alle Teile derselben Ummah (Gemeinschaft) des Propheten Mohammed seien.
Al-Qaradawi lobte den Sieg der Türkei über die Feinde des Islam, wobei er auf die Gülen-Junta anspielte. Die Anhänger des kontrovers diskutierten, in den USA lebenden früheren Imams Fethullah Gülen sind Teil einer Bewegung, die sich von einer Religionsgemeinschaft zu einer Terrororganisation entwickelt hat.
„Ein Muslim kann nicht andere Muslime betrügen noch kann er Feindschaft gegen diese hegen“, bemerkte er. „Vor allen Dingen sollten Muslime für ihre Glaubensgeschwister arbeiten.“ Der ägyptische Geistliche fügte hinzu, dass, obwohl die Türkei lange bestrebt gewesen sei, ihre alten glorreichen Tage als ein souveräner Staat wiederzubeleben, Opfer von Menschen mit versteckten Agenden geworden sei. „Allah hat dieses schmutzige Komplott konterkariert.“
Der Generalsekretär der IUMS, Prof. Dr. Ali Muhyiddin Karadagi, erklärte, dass es als Gelehrte ihre Pflicht sei, an der Seite der Türkei zu stehen: „Die Putschisten, die versuchten, die Türkei zu vernichten, haben im Gegenteil die Menschen im Land zusammengebracht. Es ist eine wichtige Aufgabe der Ummah, zusammen gegen gemeinsame Feinde zu kämpfen. Wir stehen an der Seite der Türkei, weil sie für die rechte Sache der Menschen in Ägypten, Palästine, Libyen und dem Jemen steht.“