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„Deutschland mitschuldig an der Verlängerung des Syrienkrieges“ – Ein Kommentar

"In zwei Punkten ist Deutschland kritikresistent, nämlich bei der Mitschuld an der Verlängerung des Syrienkrieges und der grassierenden Islamfeindlichkeit in der EU."

(Foto: pixa)
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Ein Kommentar von Danka Bogdanka

Recklinghausen (nex) – Statt der Türkei Gehör zu schenken, ihren Wunsch nach Sicherheit an ihrer unmittelbaren Grenze zu Syrien zu wahren, beschreibt man hier seitens Medien und Politik seit gut 5 Jahren ein Bild der Türkei, die es an Menschenrechten und Einsicht fehlen lässt, mit einem Diktator an der Spitze, der jeglicher Vorstellung von der deutschen Angstneurose Hitler gerecht wird.

Seit Jahren wird auch die Vorstellung der deutschen Politik von einem weiteren Kurdistan befeuert, welches in Syrien und der Türkei seine Entstehung feiern soll, damit man sich seiner vorgeblichen Probleme entledigt sieht.

Was die Anrainerstaaten von der Vorstellung Deutschlands, der EU und der USA von solch einer Befriedung halten, lässt man geflissentlich außen vor. Vorgeblich sorgt man sich um die Islamisierung der Türkei, die Menschenrechte dort und die Menschenrechtsverletzungen bei kriegerischen Auseinandersetzungen der Türkei. Die eigene Unterstützung der terroristischen Organisationen redet man sich nach Belieben schön, solange die Protagonisten tun, was man selbst im Auge hat, aber nicht selbst erfüllen will.

Dabei werden die Menschenrechtsverletzungen dieser genehmen Protagonisten, denen man angeblich zu Freiheit verhelfen will, großzügig übersehen und verschwiegen. Die Interessen der Türkei werden auf einige Themen zusammengestutzt, die das Land in einem Licht dastehen lassen, welches es der deutschen Nationalistenszene leicht macht, ihr Bild von einem rückständigen, islamisierten, antidemokratischen Staat Türkei und deren lächerlichem Oberbefehlshaber Erdogan zu zeichnen. Dessen Anhänger in Deutschland werden zum Vorwand,  den hier lebenden Türken eine rassistische, muslimische Desintegration zu unterstellen, denen man selbst aus rassistischen Gründen den Weg zu ihrem Führer weist.

Die EU und Deutschland machen sich lächerlich und versuchen immer noch, ein überhebliches Bild ihres Einsatzes aufrechtzuerhalten und zwar mit Hilfe der Medien und mit Hilfe einiger kritikresistenter Politiker, die immer noch nicht verstanden haben, was ihre Überheblichkeit angerichtet hat. Der Krieg, der nicht zu enden droht, geht auch auf ihre Kappe und die Maßnahmen, die jetzt hier erwägt werden, um dessen Herr zu werden, sind nicht weniger verachtenswert als das, wofür die Türkei jetzt augenscheinlich stehen soll. Auf diplomatischer Linie vollends versagt und zum Aufräumen mit der eigenen Ignoranz zu eitel – so viel kann man zur deutschen Politik mit Fug und Recht sagen.


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