Hamburg (ots) – Als „eitel“ betrachtet Ilka Brecht, Redaktionsleiterin und Moderatorin des ZDF-Investigativ-Magazins „Frontal 21“, den Rechercheverbund von „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR.
Im Gespräch mit dem Mediendienst kress.de sagte Ilka Brecht, dass sie die enge Zusammenarbeit nicht als Gefahr betrachte. „Frontal 21“ arbeitet je nach Thema mit unterschiedlichen Partnern zusammen. Ilka Brecht zu kress.de: „Unseren Ansatz finde ich offener – und, offen gesagt, auch weniger eitel. „SZ“, WDR und NDR, das sind feste Partner und das schließt andere aus. Zitiert die „SZ“ gute Storys von „Frontal 21″ so gern und häufig wie zu Zeiten, als es den Rechercheverbund noch nicht gab? Ich bin mir nicht sicher. Aber sei’s drum: Ich finde es generell wunderbar, wenn durch Kooperationen und Verbünde der recherchierende, investigative Journalismus gefördert wird. Egal, wie und in welcher Kombination.“
Laut Ilka Brecht helfe Investigativjournalismus in der aktuellen Glaubwürdigkeitsdebatte: „Dem Vorurteil, das ZDF sei ein Staatssender, gehöre zum Establishment und würde das senden, was die Regierung dem Sender vorschreibt, lässt sich eine Sendung wie „Frontal 21″ sehr gut entgegen halten. Denn Investigation wie bei uns legt sich naturgemäß mit dem Establishment an, mit den Großen, der Regierung, den Parteien, den Konzernen. Dadurch beweisen wir den Zuschauern Unabhängigkeit. Journalismus als virtuelle vierte Gewalt, die durch kritische Berichterstattung über Missstände und Machtmissbrauch aufklärt. Diese Art von Journalismus ist für mich öffentlich-rechtlich pur und gehört zum Markenkern des ZDF.“