Brüssel (nex) – Die Europäische Union solle die Zusammenarbeit mit der Türkei stärken, damit diese die Menschenrechtssituation und die Pressefreiheit im Land verbessern könne, forderte der Erste Vizepräsident der Europäischen Kommission Frans Timmermanns am gestrigen Donnerstag.
„Wenn die Türkei sich so sehr der EU nähern möchte, dann lassen Sie sie doch beweisen, dass sie es kann“, forderte der Erste Vizepräsident der EU-Kommission Frans Timmermanns.
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In seiner Ansprache vor dem EU-Parlament erklärte Timmermans, der Abstand zwischen der EU und der Türkei nehme infolge des Flüchtlingsabkommens nicht ab, sondern zu.Er wies darauf hin, dass durch das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei die Zahl der Menschen, die beim Versuch ertränken, von der türkischen Küste aus die griechischen Inseln zu erreichen, abgenommen habe.
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Das EU-Türkei-Flüchtlingsabkommen wurde mit dem Ziel abgeschlossen, die Flüchtlingskrise, der die EU gegenübersteht, abzumildern. Im Gegenzug soll türkischen Staatsbürgern das visafreie Reisen im Schengen-Raum ermöglicht und es sollen die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei beschleunigt werden.
Der Deal sieht auch ein Hilfspaket in Höhe von sechs Milliarden Euro zur Unterstützung Ankaras bei der Unterbringung und Versorgung der circa 2,7 Millionen syrischen Flüchtlinge vor.
Desweiteren enthält der Deal die Vereinbarung, dass für jeden syrischen Flüchtling, den die Türkei von den griechischen Inseln wieder aufnimmt, ein anderer Syrer von der Türkei in einen EU-Mitgliedsstaat umgesiedelt wird. Die EU soll dadurch die Last der Flüchtlingskrise mit der Türkei teilen.