Syrienkonflikt
    US-General: Assad war vor Russlands Unterstützung am Rande des Zusammenbruchs

    Die Mehrzahl der russischen Luftschläge sei nach Angaben des Pentagon gegen von den USA und der Türkei unterstützte Oppositionsgruppen durchgeführt worden.

    (Foto: US-Military)
    Teilen

    Syrische Regierung sei nun „in viel besserer Verfassung als vor Russlands Intervention“, so Dunford

    Washington (nex) – Die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar Al-Assad sei letztes Jahr kurz davor gewesen zu fallen, bevor Russland eingegriffen und sie gestützt habe, erklärte am vergangenen Dienstag der US-amerikanische Top-Militär. Assad sei nun aber „in viel besserer Verfassung als vor Russlands Intervention“, so General Dunford.

    „Lassen Sie mich ehrlich sein und sagen, dass ich denke, dass die syrische Regierung noch im Juli oder August letzten Jahres schwankte und momentan stabil dasteht. Assad und sein Regime sind nun in einer viel besseren Verfassung als vor der Intervention Russlands“, brachte General Joseph Dunford, Vorsitzender des Generalstabs, während einer Diskussionsrunde am Center for Strategic and International Studies seine Gedanken zum Ausdruck.


    Mehr zum Thema:

     Kurden zu Putins Satellitenbildern: “Das sind kurdische LKWs auf dem Weg nach Ceyhun”


    Dunford wies darauf hin, dass Russland unter dem Vorwand, gegen den IS (Daesh) vorzugehen, im vergangenen September in Syrien interveniert habe. Moskau habe sich jedoch, obwohl es noch sehr viel gegen diese terroristische Gruppierung zu tun gebe, nun zurückgezogen.

    Die Mehrzahl der russischen Luftschläge sei nach Angaben des Pentagon gegen von den USA und der Türkei unterstützte Oppositionsgruppen durchgeführt worden. Der General erklärte, dass Russland nicht nur die USA weltweit, sondern auch die Stabilität in Osteuropa, vor allem in der Ukraine, vor Herausforderungen stelle. Es gebe einen militärischen „Konkurrenzkampf“ mit den USA, so Dunford weiter, der US-amerikanische Interessen beeinträchtige.

    „Die Gegner wissen genau, wo für uns die Grenze liegt, um entschlossene militärische Maßnahmen zu ergreifen, und bewegen sich deshalb unter diesem Level“, hob Dunford mit Anspielung auf Russland und China hervor und fuhr fort:

    „Sie verfolgen kontinuierlich ihre Interessen und wir verlieren unseren Wettbewerbsvorteil – und offen gesagt, werden unsere Interessen nachteilig beeinflusst.“ Dem General zufolge werden sich in der kommenden Woche US-Kommandeure treffen, um die Vorgehensweise gegen globale Gegenspieler gemeinsam zu erörtern. Er empfiehlt, dass das US-Militär mit Russland zur Vermeidung von Fehleinschätzungen auf militärischer Augenhöhe kommunizieren sollte. Dunford habe mit seinem russischen Pendant dieses Jahr „dreimal“ gesprochen. Die Gespräche seien „professionell“ verlaufen.