Start Politik Ausland Außenministertreffen Ukrainischer Botschafter fordert Fortbestand der Sanktionen gegen Russland

Außenministertreffen
Ukrainischer Botschafter fordert Fortbestand der Sanktionen gegen Russland

Andrij Melnyk, ukrainischer Botschafter in Deutschland: "Man kann nicht erwarten, dass nach nur einem Jahr etwas herbeigeführt werden kann. Beim Iran hat es über ein Jahrzehnt gedauert, ehe es zu einer Einigung gekommen ist. Man muss strategische Geduld haben."

Moskau (Foto: pixa)
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Osnabrück (ots) – Vor dem Treffen der Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Russlands und der Ukraine am gestrigen Donnerstag forderte Andrij Melnyk, ukrainischer Botschafter in Deutschland, die Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland. „Es gibt keine Alternative.

Man wollte von Anfang an keine militärische Lösung für den Konflikt. Das einzige Mittel, das das Völkerrecht in diesem Fall überhaupt vorsieht, sind diese Sanktionen“, sagte Melnyk im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Trotz der Minsker Vereinbarungen, mit denen der Krieg in der Ostukraine beendet werden sollte, gibt es dort weiterhin Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen. Laut Melnyk könnte dieser Zustand noch weiter anhalten:

„Man kann nicht erwarten, dass nach nur einem Jahr etwas herbeigeführt werden kann. Beim Iran hat es über ein Jahrzehnt gedauert, ehe es zu einer Einigung gekommen ist. Man muss strategische Geduld haben.“ Melnyk erhofft sich vom Treffen der Außenminister, dass der Druck des Westens auf Moskau weiter erhöht wird. Letztlich liege es nur an Russland, den Krieg in der Ostukraine zu beenden: „Der Schlüssel für die Lösung liegt nach wie vor ganz klar in Moskau. Putin muss nur mit dem Finger schnippen, um den Frieden herbeizuführen“, sagte der Botschafter weiter.

Vor knapp zwei Jahren hat Russland die Krim annektiert. Aufgeben möchten die Ukrainer die Halbinsel nicht. „Weder die Ukraine noch der Westen werden die Annexion anerkennen“, so der Botschafter. Er sei davon überzeugt, dass die Sanktionen gegen Russland zu einer Re-Integration der Krim führen können. „Wir müssen aber auch hier einen langen Atem haben“, erklärte Melnyk.