Ankara (nex) – AKP leitet Parteiausschlussverfahren gegen Mitglied nach antisemitischem Tweet ein. Die regierende Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) in der Türkei wird die notwendigen Schritte zum Ausschluss eines Parteimitglieds einleiten. Die Parteiangehörige war nach dem Selbstmordanschlag am Samstag auf dem Istiklal-Boulevard in Istanbul einem Tweet gefolgt, dessen Inhalt die Verletzten beleidigte.
Hatice Yücel, die Vorsitzende der AKP-Frauenorganisation im Distrikt Eyüp/Istanbul teilte am Samstag per Tweet mit, dass die örtliche Organisation die notwendigen Schritte zum Ausschlussverfahren einleiten werde. Die in den sozialen Medien geteilten Ansichten spiegelten ganz gewiss nicht die der Partei wider, so Yücel weiter. Die Vorsitzende brachte auch ihr Mitgefühl mit den Opfern des Anschlags zum Ausdruck und wünschte den Verletzten baldige Genesung.
Als bekannt wurde, dass sich unter den Verletzten sechs israelische Staatsbürger befänden, antwortete Irem Aktas, die eine kleine Position in der Frauenorganisation in Eyüp bekleidet, auf einen Tweet der türkischen Tageszeitung Habertürk, die die Statements des israelischen Außenministers zu der Angelegenheit wiedergab, mit den Worten: „Ich wünschte, sie wären alle gestorben.“
Der Tweet löste in den türkischen sozialen Medien eine Welle der Empörung aus und verbreitete sich schnell in den türkischen und israelischen Nachrichtenagenturen. Aktas löschte daraufhin ihren Tweet und schloss ihren Account.
Laut Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Ma’an sind die sechs verletzten israelischen Staatsbürger Palästinenser mit israelischem Pass.
Die seit 2002 in der Türkei regierende Partei AKP zählt nach Informationen des stellvertretenden Vorsitzenden Mustafa Sentop fast 9.5 Millionen Mitglieder (Stand: Januar 2015).