Berlin (nex) – Mit markigen Worten in Richtung seines ursprünglichen Heimatlandes hat der israelisch-amerikanische Filmemacher Udi Aloni, einer der drei Söhne der 2014 verstorbenen früheren Erziehungsministerin und Vorsitzenden der linksgerichteten Meretz-Partei, Schulamit Aloni, in Berlin Aufsehen erregt. Der Regisseur, der jüngst den Publikumspreis im Rahmen der Berlinale gewann, bezeichnete die israelische Regierung als „faschistisch“ und forderte Deutschland dazu auf, seine Militärhilfe für den jüdischen Staat einzustellen. Dies berichtet die Tageszeitung „Independent“.
Im Rahmen einer Fragestunde über sein preisgekröntes Filmprojekt Junction 48, wenige Stunden vor der Preisverleihung, soll Aloni Channel 10 zufolge darüber geklagt haben, dass Deutschland das „faschistische Regime von Israel“ unterstütze. Israel sei eine „Demokratie von Weißen“, so der 56-Jährige. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sparte Aloni nicht von seiner Kritik aus: „Merkel erwähnt die Besetzung nicht und verkauft U-Boote an Netanjahu, die ihm ermöglichen, mit dieser fortzufahren.“ Gegenüber Channel 10 soll Aloni später klargestellt haben, dass seine Kommentare „gegen die israelische Regierung gerichtet waren und nicht gegen das Land, das ich liebe“. Im Unterschied zum israelischen Premierminister, der „Hass verbreitet“, verbreiteten seine Filme „Liebe und Koexistenz“.
Aloni brachte auch seine Unterstützung und Bewunderung für den palästinensischen Rapper Tamer Nafar zum Ausdruck, um dessen Biografie es in dem Film geht und der jüngst ebenfalls behauptet hatte, Israel sei ein „terroristischer Staat“. Aloni erklärte wörtlich: „Was Tamer zu einem so faszinierenden Menschen macht, ist, dass er tatsächlich in Lod aufgewachsen ist und von Beginn an gesungen hat, dass Israel der tatsächliche Terrorist ist.“