Berlin (dts) – Die deutschen Arbeitgeber setzen die Bundesregierung mit einem Forderungskatalog zur Integration von Flüchtlingen unter Druck. Flüchtlinge müssten „verpflichtet werden, von Anfang an Deutsch zu lernen“, sagte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Das gilt unabhängig von ihrer Bleibeperspektive.“
Ohne die deutsche Sprache hätten Flüchtlinge keine Chance auf Integration in die Arbeitswelt. Kramer schlug Leistungskürzungen für Migranten vor, die sich Sprachkursen verweigerten. Zu dem Fünf-Punkte-Plan, den der Präsident der Bundesvereinigung deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) vorstellte, gehört auch die Forderung, Zeitarbeit für alle Flüchtlinge mit Bleibeperspektive zu ermöglichen.
Das Instrument der Zeitarbeit sei „am besten geeignet, um Arbeitsplatzangebote und Arbeitssuchende in der gesamten Republik zusammenzubringen“, sagte Kramer. Zudem müssten alle Jugendlichen, die ohne Schulabschluss nach Deutschland kommen, in das Schulsystem eingegliedert werden.
Daher müsse die Möglichkeit zum Schulbesuch über das 18. Lebensjahr hinaus ausgedehnt werden. Darüber hinaus dringen die Arbeitgeber auf eine schnellere Abschiebung abgelehnter Asylbewerber und den Erhalt des Schengen-Systems offener Binnengrenzen in der EU. „Voraussetzung dafür ist die Sicherung der europäischen Außengrenzen“, sagte Kramer. „Dazu muss die Grenzschutzagentur Frontex personell und finanziell durch alle EU-Staaten gestärkt werden.“